Ratzeburg (pm). Die CDU-Kreistagsfraktion hat in der Klausurtagung zur Vorbereitung des Haushaltes 2021 einen Antrag zur Fortentwicklung des Herrenhauses auf dem Domhof beschlossen. Dazu gibt Kreispräsident Meinhard Füllner als kulturpolitischer Sprecher der Fraktion folgende Erklärung ab:
„Das sogenannte Herrenhaus, ein früherer Bischofssitz auf dem Domhof in Ratzeburg, ist ein wichtiger Baustein für die kulturelle und historische Identität des Kreises. Deshalb ist auch beim Kreis und allen, die das Haus und den Park in den vergangenen Jahrzehnten genutzt haben, große Erleichterung zu verspüren, dass die Liegenschaft nunmehr endgültig in den Besitz des Kreises übergeht. Denn das nach der deutschen Teilung treuhänderisch vom Land verwaltete frühere Kircheneigentum wurde immer schon als die „gute Stube“ des Kreises genutzt und geliebt. Nunmehr haben sich alle Beteiligten nach zähen Verhandlungsjahren darauf geeinigt, dass der Kreis endgültiger Eigentümer wird.
Neben kulturellen, verbandlichen und musealen Veranstaltungen war es über Jahrzehnte auch Tagungsort des Lauenburgischen Kreistages. Doch wegen der fehlenden Barrierefreiheit und auch durch den größer gewordenen Kreistag war dies nicht mehr möglich.
Wegen der ungeklärten Besitzverhältnisse hat der Kreis jahrelang darauf verzichtet notwendige Investitionen vorzunehmen.“
Füllner: „Neben der baulichen Sanierung, wie unter anderem Barrierefreiheit oder energetische Verbesserung, muss vor allen Dingen das künftige Nutzungskonzept im Innen- und Außenbereich, auch im Kontext zum A.P.Weber Museum klar definiert werden und auch zeitgemäß museumspädagogisch ausgerichtet werden. Dabei müsse die sehr spezifische Geschichte des Kreises im Vordergrund stehen.“ Er erinnerte auch daran, dass es einmal wunderbare Konzerte auf dem Domsee vor dem Hang hinter dem Herrenhaus gegeben habe. Dieser sei leider nun sehr zugewachsen.
Auch die Fraktion Bündnis90/Die Grünen habe sich über das Herrenhaus Gedanken gemacht und trägt diesen Antrag mit. Die CDU Fraktion unterstützt dabei auch ihre Forderung die Personalausstattung des Kreismuseums durch die Schaffung eines Ausbildungsplatzes (wissenschaftliches Volontariat) zu verbessern.
Der Antrag im Wortlaut:
“
Herrenhaus – Kreismuseum
Nachdem zwischen der Nordkirche, dem Land Schleswig-Holstein und dem Kreis Einigkeit darüber erzielt worden ist, dass das Herrenhaus Domhof endgültig in das Eigentum des Kreises überführt wird, stehen nunmehr Überlegungen an, wie diese Liegenschaft zukunftsfähig entwickelt werden kann:
Als identitätsstiftender Ort für den Kreis Herzogtum Lauenburg,
Als Veranstaltungsort des Kreises für Kunst, Kultur und Zeitgeschichte
Als touristisches Angebot
Dazu gehört
Unter Beachtung des Denkmalschutzes die bauliche und energetische Sanierung
Ein barrierefreier Zugang und eine barrierefreie Nutzung der Angebote
Ein Nutzungskonzept, für die Bereiche u.a.:
Kreismuseum
Zeitgemäßes museumspädagogisches Konzept
Bewertung und zeitgenössische Relevanz der Sammlungen
Alternative Nutzungsmöglichkeiten für die Remise
Zukunft der landwirtschaftlichen Sammlung
Voraussetzungen als Ort für Veranstaltungen
Nutzung des Nordflügels
Ggf. kleines gastronomisches Angebot (Cafeteria)
Der Außenbereich auch als Veranstaltungsort
Die Erfahrungen bei der Entwicklung solcher Projekte bei anderen Trägern zeigt, dass dafür neben den eigenen Kapazitäten ein spezifischer externer Sachverstand sinnvoll ist.
Deshalb beantragen die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen:
– Für die Planung, Beratung und Konzepterstellung dieses Projektes 40.000 € in den Haushalt (252101) einzustellen.
– Die Personalausstattung des Kreismuseums durch die Schaffung eines Ausbildungsplatzes (wissenschaftliches Volontariat) zu verbessern.
MF 13.11.20″