Berkenthin (pm). Anerkennende Worte fand Christopher Vogt, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion bei seinem Besuch der Stecknitz-Schule. Ziel seines Besuches war, sich ein Bild von Schule unter Corona-Rahmenbedingungen zu machen. „Die Pandemie stellt unsere Schulen vor große Herausforderungen. Durch das Engagement aller Beteiligten ist es an der Stecknitz-Schule bisher gut gelungen, den Schulbetrieb dennoch aufrechtzuerhalten“, stellte der Abgeordnete mit Wohnsitz in Nusse fest.
Schulleiter Matthias Heffter erläuterte das Hygienekonzept der Schule und berichtete aus dem laufenden Schulbetrieb, der Schüler, Lehrerschaft und Schulleitung an Grenzen bringe. „Die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts geht nur unter strenger Einhaltung der AHA- und L-Regeln“ so der engagierte Schulleiter. Die Angst einer Infektion ist ständiger Begleiter. Eine Schüler- und Lehrerliste hat der Schulleiter immer bei sich, um im Falle eines COVID-Eintrages in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt notwendige Quarantänemaßnahme einleiten zu können.
Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um die Ausstattung von Schulen mit Lüftungsgeräten berichtete Schulverbandsvorsteher Friedrich Thorn von eigenen Erfahrungen an den Standorten der Stecknitz-Schule in Berkenthin und Krummesse. „Im Zuge der energetischen Sanierung der Schulgebäude vor rund zehn Jahren sind wir nach Schweden geflogen, um uns Lüftungssyteme an Schulen anzusehen. Inzwischen sind nahezu alle Klassen- und Fachräume an der Stecknitz-Schule über CO2-Ampeln mit Lüftungsanlagen verbunden“ erklärte der Verbandsvorsteher.
Großes Interesse fand der Politiker Vogt auch beim Thema Digitalisierung. Alle Klassen- und Fachräume sind in Berkenthin und Krummesse bereits mit moderner Medientechnik ausgestattet. Außerdem verfügen rund 280 Gemeinschaftsschüler über ein vom Schulverband gestelltes IPad, das erfolgreich als zusätzliches Lernmittel eingesetzt wird. Weitere Endgeräte werden nach Jahreswechsel in 2021 beschafft. Der Support und das Thema Datensicherheit sind in der Schule an einer Stellte gebündelt. „Engagierter und interessierte Lehrkräfte werden bei uns als Mentoren ausgebildet, die wiederum Kolleginnen und Kollegen im Schulbetrieb helfen können“ führt Schulleiter Heffter aus und weist gleichzeitig darauf hin, dass Technik und Pädagogik besser in einer Hand liegen sollten, wenn digitalen Medien eingebunden werden. Landtagsabgeordneter Vogt findet auch hier die Stecknitz-Schule auf dem richtigen Weg. Er stellte heraus, dass Bund und Land den Schulträgern mehr Freiraum bei der Verwendung der Digitalpakt-Mittel geben müsse.
Schulleiter und Verbandsvorsteher nutzten die Gelegenheit, auch das Thema Oberstufe anzubringen. Schulverband und Schule möchten nach wie vor eine Oberstufe einrichten und sehen ausreichend Potential, insbesondere mit Blick auf die Schülerzahlen. Das Land bewegt sich allerdings gar nicht. Daher läuft eine Klage des Schulverbandes gegen das Bildungsministerium.
Schulleiter Heffter äußerte sich dazu wie folgt: „Aus den Erfahrungen der letzten 10 Jahre können wir sagen, dass die Entscheidung eine Oberstufe zu besuchen eng mit der Persönlichkeit unserer Schüler zusammenhängt. Aufgrund des notwendigen Schulwechsels nach Klasse 10 gibt es jedes Jahr Kinder, die sich trotz Berechtigung zum Übergang in eine Oberstufe, dagegen entscheiden. Leider ist in Gesprächen immer wieder deutlich, dass u.a. Gründe dafür der weite Schulweg, das unbekannte System, die unbekannten Menschen usw. sind. Auch für Kinder im Alter von 16 Jahren, die unser Schule im ländlichen Raum besucht haben, sind diese Bewegründe für den weiteren Lebensweg entscheidend. Meiner Ansicht nach, dürfen diese Gründe nicht entscheidend für den Bildungsweg eines Kindes sein. Bildungsgerechtigkeit?“ Schulverbandsvorsteher Thorn bestätigte daher erneut den großen Wunsch der Schule nach einer Oberstufe und bat den Landtagsabgeordneten um Unterstützung.