Büchen (pm). Der am 3. November im Verwaltungsausschuss des Schulverbands erzielte Kompromiss dem Schulverband zu empfehlen, den Ausbau des Büchener Schulzentrums mit der Erweiterung der Grundschule und Teilen der Offenen Ganztagsschule (OGS) einschließlich Mensa nun zu beginnen, sei laut der Fraktion der Aktiven Bürger Büchen (ABB) ein Schritt in die richtige Richtung. Für die Teilerweiterung sollen neuen Millionen Euro in den Haushalt des Schulverbands eingeplant werden. Ob dieser Kompromiss in der Sitzung des Schulverbands am 24. November eine Mehrheit der zwölf Schulverbandsgemeinden findet, bleibe dennoch abzuwarten.
Die öffentliche Sitzung wurde von zahlreichen Eltern besucht, die ihre begründete Sorge vortrugen, dass zwar alle Gemeinden wachsen wollen, aber das Schulzentrum nur zögerlich und nicht dem Bedarf entsprechend erweitert wird. Die Fraktion der Wählergemeinschaft Aktive Bürger Büchen (ABB) steht weiterhin zur ursprünglich geplanten umfassenden Schulerweiterung, die auch die Gemeinschaftsschule einbezieht und mit einem Investitionsvolumen von zirka dreizehn Millionen Euro geplant wurde.
Der Bedarf der Schulerweiterung sei durch das Schulentwicklungskonzept der Projektgruppe biregio nachgewiesen und auf eine Fortschreibung der Entwicklungsphase für die Schuljahre 2019/2020 bis 2024/2025 mit einem Ausblick auf die Entwicklung der Schülerzahlen bis über das Jahr 2030 hinaus ausgerichtet. Das Konzept berücksichtige sowohl die demographische Entwicklung also auch weitere Indikatoren, die für die Entwicklung ballungsraumnaher Gemeinden ausschlaggebend sind.
Die hohen Schülerzahlen, die im nächsten Jahr zum Beispiel in der Grundschule erwartet werden, würden laut ABB zu einem großen Teil ab 2025 auch einen Platz in der Gemeinschaftsschule beanspruchen. Zudem gelte ab 2025 der gesetzliche Anspruch der Eltern auf eine Ganztagsbetreuung. „Nicht nur steigende Schülerzahlen, sondern auch moderne pädagogische Konzepte erfordern zusätzliche Räume im Schulzentrum, um dem Anspruch moderner Bildung gerecht zu werden“, wie Maria Rodriguez Gonzalez treffend feststellt.
Zu den Erfordernissen haben die Schulleitungen beider Schulen in den verschiedenen Sitzungen des Schulverbands vorgetragen und sich in diesen Sitzungen den Fragen der Eltern gestellt.
Die Kosten der Schulerweiterung lassen sich aus Sicht der ABB durch einen verzögerten Ausbau der Gemeinschaftsschule nicht reduzieren. Im Gegenteil, durch teure Übergangslösungen, zum Beispiel mit Containern, zu erwartende steigende Baukosten und durch die Umplanung der Bauabschnitte entstünden dem Schulverband absehbar zusätzliche Kosten.
Für die gesamte Schulerweiterung sei zudem durch die Verwaltung ein tragfähiges Finanzierungskonzept aufgestellt worden über eine Laufzeit von 30 Jahren und einem Zinssatz von etwa 0,3 Prozent, das mit tilgungsfreien Jahren bei gleichzeitiger Rückführung bestehender Darlehen den Gesamtdarlehensaufwand für den Schulverband ab 2025/2026 reduziert. Ein immer wieder vorgetragener Kritikpunkt sei nach ABB die hohe Anzahl der Gastschüler an der Gemeinschaftsschule mit zirka 34 Prozent. Dieser Umstand sei unter anderem der freien Schulwahl geschuldet, bewirke jedoch eine höhere Belastung des Schulverbands im Vergleich zu Gemeinden, die keinem Schulverband angehören. Aber auch hier ist eine Verbesserung absehbar.
Durch ein neues Finanzausgleichsgesetz des Landes würden die Beiträge für Gastschüler bis 2024 schrittweise erhöht und den Beiträgen innerhalb des Schulverbands angenähert, eine aus Sicht der ABB längst überfällige Regelung. Damit werde die Belastung innerhalb des Schulverbands reduziert.
Insgesamt sprechen aus Sicht der ABB die Fakten für eine umfassende Schulerweiterung, um das Schulzentrum zukunftsfähig zu machen und dem Anspruch an eine moderne Bildung gerecht zu werden. Die Investitionen für die Schulerweiterung seien auf den ersten Blick hoch. Doch es seien Investitionen für die Zukunft, denn Bildung sichere unseren Wohlstand.