Siebeneichen (kp). Künstlerin Anna Malten zeichnet gerne. Wildblumen sind eines ihrer Lieblingsmotive. Allzu viel Platz braucht es dafür nicht. Pinsel und Papier reichen aus. Für die Wildblumen sieht es bekanntlich anders aus. Kornblume und Co. benötigen (mehr) Raum zum Wachsen und Gedeihen. Die Künstlerin hat deshalb Großes vor. „Ich möchte, dass Schleswig-Holstein im Frühjahr 2021 in Blau-Weiß-Rot erblüht.“
Dafür verschickt die 51-Jährige in diesen Tagen Postkarten. Das Ziel: Menschen zum Ansäen von Wildpflanzen zu bewegen. Druckvorlage der Postkarten ist ein von ihr gemaltes Blumenbild. „In meiner Zeichnung und den Postkarten sehe ich den Ausgangspunkt eines Kunstwerkes, das sich immer weiter fortsetzt – eine Art Perpetuum mobile“, sagt Malten. Sie hofft, dass dadurch zwischen Nord- und Ostsee ein großes Blumenmeer entsteht. „Je größer, desto besser für die Insekten.“
Die Idee für das Projekt kam Malten auf einer Radtour. „Mir fielen die Farben des am Wegesrand blühenden Mohns, der Kornblumen und der Kamille ins Auge, und ich dachte: Das sind doch die Farben unserer Flagge!“ Damit der Brückenschlag zwischen Kunst und Naturschutz Wirklichkeit werden kann, versucht sie schon jetzt diverse Gemeinden und möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot zu holen. Es braucht ja nicht nur Platz, sondern auch Saat, die rechtzeitig gesät werden muss. Die Saat darf von den Menschen selbst gesammelt werden. Daran geknüpft sind zwei Bedingungen: Erstens darf es sich nicht um geschützte Wildblumenarten handeln und zweitens darf das Saatgut nicht aus Naturschutzgebieten entnommen werden.
Von ihrem Ansinnen bereits überzeugt hat sie die Kulturhilfe SH, die sie mit 2.500 Euro unterstützt. Hilfe und Mutmacher zugleich, um das Projekt in die Öffentlichkeit zu tragen.
Wer mitmachen möchte beim Blumenmeer 2021 in Blau-Weiß-Rot, findet weitere Infos unter www.anna-malten.de.