Lübeck/Berlin (pm). Auch Deutschlands jüngste Fluggesellschaft, die Lübeck Air, fehlte nicht, um den Flughafen Tegel zu verabschieden und den neuen Großflughafen Berlin Brandenburg mit einer Stippvisite Willkommen zu heißen. Anlass bot eine Fachexkursion mit den Architekten des Flughafen Lübeck, gmp – von Gerkan, Marg und Partner, die federführend sowohl Tegel als auch BER planten.
An Bord der geräumig ausgestatteten ATR-72 waren am Samstag neben der Lübeck Air Geschäftsführung unter anderem der Flughafen Lübeck Architekt Hajo Paap sowie der renommierte gmp-Gründer Volkwin Marg, für den der Flughafen Tegel vor 46 Jahren ein „Gate“ in die hohe Architektenwelt bot. Tegel war einer der ersten der großen Anzahl von Flughafenprojekte, für den die Gründer von gmp und damaligen Berufsanfänger nach einem internationalen Wettbewerb die gesamte Planung realisierten. Inzwischen haben die Architekturspezialisten gmp nicht nur den neuen Hauptstadt-Flughafen BER auf dem Gelände des (Ost-)Berliner Flughafens Schönefeld entworfen, sowie die großen Flughäfen Stuttgart und Hamburg, sondern auch das neue Gesicht des kleinen feinen Flughafen Lübeck maßgeblich geprägt, der in diesem Sommer den Linienbetrieb wieder aufnahm.
„Der Flug von Lübeck nach Tegel, weiter nach BER und zurück nach Lübeck war ein einmaliges Ereignis,“ berichtet Flughafen-Geschäftsführer Jürgen Friedel beeindruckt. „Die Begrüßung am Flughafen Tegel, mit Wassertaufe für die Lübeck Air und dem Empfang durch BER-Chef Engelbert Lütke Daldrup und Tegel-Verkehrsleiter Lutz Tilgner war schon etwas ganz Besonderes.“ Der BER-Geschäftsführer und die Architekten machten gemeinsam mit Lübeck Air und Flughafen Eigner Winfried Stöcker einen Rundgang durch den Flughafen, wobei Volkwin Marg das ganz an den Bedürfnissen der Passagiere, dezentral ausgerichtete Konzept Tegels erläuterten. Kurze Wege standen damals im Vordergrund, ganz so, wie es heute nur kleinere Flughäfen wie der Lübecker bieten können. Aber auch die Handschrift des neuen Flughafens BER lässt sich in Lübeck finden, beispielsweise am Aussehen der hochwertigen Check-in Schalter aus Nussbaum.
Ein Blick in die Geschichte zeigt eine enge Verbindung von Lübeck und Berlin, gerade auch in schweren Zeiten. Einst stiegen die „Rosinenbomber“ von Lübeck aus in den Himmel und bildeten mit rund 2600 Flügen einen wichtigen Bestandteil der Berliner Luftbrücke.
Heute geht es von Lübeck mit Lübeck Air nonstop nach München und Stuttgart, sicherlich eine interessante Alternative für Gäste, die zwischen den beiden Städten oder im Westen Berlins wohnen. Immer inklusive übliches Hand- und Aufgabegepäck sowie eine kleine Bordmahlzeit.