Nusse (pm). Das ist eine lange Geschichte, die aber schon bald ein Ende haben wird. Für die wahre Geschichte braucht es zehn fleißige, junge Künstlerinnen, zwei Initiatorinnen, eine Umbaumaßnahme und natürlich neben Herbert die Mücke oder Fido das Meerschweinchen weitere Fantasiefiguren. Tatort ist im Übrigen die Grundschule Nusse, in der aktuell viele Umbaumaßnahmen ihren Fortgang finden. Dazu gehört es auch, dass der vierte Jahrgang der Offenen Ganztagsschule zurzeit im ehemaligen Lehrerzimmer Unterschlupf gefunden hat. Auch wenn dieser schöne große Raum für die Kinder in der Nachmittagsbetreuung nur eine Zwischenlösung darstellt, spricht ja nichts dagegen, wenn sich die Kinder ein wenig selbst verwirklichen können. Und dazu bieten sich nun mal weiße Wände an. Aber was soll aus diesen werden?
Unter der fürsorglichen Betreuung von Marion Krause und Ilka Weyhe entwickeln zehn Mädchen eine ganz eigene Idee. Die neunjährige Nora übernimmt ein wenig die Regie und zusammen möchten die Kinder das Thema „gemeinsames Erleben und Zusammenhalt“ abbilden. Ansatz ist es, Lunas Geburtstagsfeier, die von einigen Widrigkeiten behindert wird, zum Erfolg zu führen. Die Gruppe entwickelt den Plan, einen Comic an die Wand zu bringen. Neben der Handlung sind dazu natürlich die Hauptdarsteller zu kreieren. So entstehen ein Rentier mit Horn oder eine Katze mit Fuchsschwanz oder auch Herbert die Mücke, die dann gemeinsam auf vielen kolorierten Bildern ihr großes Abenteuer erleben. Einen Favoriten haben die Mädchen übrigens nicht, alle sind von ihrem persönlichen Fantasietier begeistert.
Seit Mitte August arbeitet das Team täglich für eine Weile an ihrem Projekt und die einst weiße Wand nähert sich langsam aber sicher der bunten Vollendung. Und die beiden Initiatorinnen sind sehr stolz auf die jungen Künstlerinnen, denn über einen so langen Zeitraum ein so komplexes Thema in Comic Format zu visualisieren, ist eine beeindruckende Leistung! Absolut verblüffend ist es jedoch, dass die Kinder ohne Streit, aber mit viel Phantasie und Kreativität das Projekt selbstständig umsetzen. Nun hofft die Gruppe, dass sie nach Beendigung des Kunstwerkes es noch ein wenig genießen kann, bevor sie in den nächsten Raum umziehen muss. Aber vielleicht gibt es dort ja auch eine große weiße Wand und Herbert die Mücke erlebt ein neues Abenteuer?