Herzogtum Lauenburg (pm). Was war das für ein Schuljahr?! Nach den Osterferien ging es direkt in die Corona-Katastrophe für die Schüler. Das bedeutete Lernen von zu Hause, mit oder ohne Unterstützung der Eltern. Keiner wusste so richtig, wie das geht.
In Deutschland besteht Schulpflicht. Die Lehrer und auch die Kinder mit ihren Eltern waren einer vollkommen neuen Situation ausgeliefert, die es so noch nicht in Deutschland gab.
Also mussten sich alle Beteiligten neue Wege überlegen, wie Schüler unterrichtet werden können. Das war sehr anstrengend und nicht jeder Schüler konnte da mithalten. Der Kinderschutzbund Kreisverband Herzogtum Lauenburg erarbeitete unter Mitwirkung der
Eltern/Migrationselternkurleiterin Silvia Nierath ein Projekt mit dem Titel: Spielerisch Deutsch lernen mit Ferienerlebnissen“. Dieses Projekt genehmigte der Landesverband des Kinderschutzbundes und die „Fernsehlotterie“, welche das Projekt finanzierte.
Im Rahmen des „Lernsommers“ des Bildungsministeriums Schleswig-Holstein kooperierte der Kinderschutzbund mit der Till-Eulenspiegel-Grundschule in Mölln. Die Rektorin Mandy Rühe und beteiligte Lehrer waren sofort bereit das Projekt zu unterstützen. In sehr kurzer Zeit wurden die Eltern der von der Schule benannten Schüler (Übergang zur 2. Klasse) über das Lern/Spaßprojekt durch Elternbriefe informiert. Tatsächlich konnte der Kinderschutzbund das Projekt am 29. Juli mit neun Schülern, alle mit Migrationshintergrund, das Projekt im Jugendzentrum(JUZ/Taktlos) in Mölln „Auf dem Schulberg“ starten.
In der ersten bis vierten Ferienwoche erhielten die Schüler jeweils Dienstagvormittag drei Stunden „Deutsch“ Unterricht in spielerischer Form. Im Vordergrund stand das weitere Erlernen- und festigend der deutschen Sprache. Die Schüler wurden angeleitet durch die Projektleiterin Silvia Nierath mit Unterstützung von vier Betreuer des BBZ in Mölln, die zum Teil die Erzieherausbildung absolvieren. Die Spiele fanden meistens in Bewegung im Freien statt. Das JUZ stellte dem Kinderschutzbund dafür die Freiflächen und auch die Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Schüler hatten hier optimale Bedingungen. Sie lernten fleißig mit viel Spiel und Spaß.
Mittwochs, von der ersten bis vierten Ferienwoche, nahmen die Schüler an Ferienerlebnissen teil. Am ersten Mittwoch (01.07.) wurde die Altstadt in Mölln, unter Führung einer Stadtführerin, erkundet. Am nächsten Mittwoch, 8. Juli bestaunten die Kinder die Natur und die Tiere im Uhlenkolk. Die Wildparkführung beantwortete viele Fragen der Schüler. Ein Ausflug in die Domäne Fredeburg stand am 15. Juli auf dem Programm. Mit einem Kleinbus des DRK-Ortsverein Ratzeburg gelangten die Schüler zur „Domäne“ und zurück. Sie bestaunten bei einer fachgerechten Führung die Rinder, Schweine und Hühner in ihren Ställen. Ferner erhielten sie Einblicke in die artgerechte Tierhaltung. Zum Schluss gab es noch ein Picknick auf der Wiese.
In der vierten Woche ging es einen ganzen Tag in den Zoo nach Schwerin. Deshalb fand Dienstag (Deutsch lernen im Zoo) keine Veranstaltung statt. Ein Bus brachte die Kinder mit ihren Eltern, Geschwistern und fünf Betreuern vom ZOB in Mölln nach Schwerin zum ZOO . Gegen 10 Uhr erreichte die Gruppe den Innenbereich des Zoos. Die Tierstationen wurden mit Hilfe der Betreuern und Eltern nach und nach gefunden. Ein Picknick mit den mitgebrachten Salaten und Getränken war natürlich auch angesagt. So gestärkt ging es weiter auf Entdeckungsreise um die Löwen, Bären, Nashörner, Tiere, Pinguine und viele andere Tiere zu bewundern und zu erleben. Zwischendurch tobten sich die Schüler auf den herrlichen Spielplätzen im Zoo, unter Beobachtung der Betreuer/innen, aus. Die Eltern konnten sich in der Zeit auf den Wiesen ausruhen. Nach drei Stunden gab es nochmal zur Stärkung eine Runde Pommes und Eis vom Stand.
Um 16.30 Uhr war der Besuch dann zu Ende. Der freundliche Busfahrer wartete auf uns am Eingang und alle konnten zufrieden und glücklich wieder nach Mölln fahren. Franz Albracht Kinderschutzbund: „Unser Dankeschön gilt dem Team der Till-Eulenspiegel-Grundschule Mölln, dem JUZ-Mölln, der Leitung- und den Betreuer/innen vom BBZ in Mölln. Ganz besonderer Dank gilt der Projektleiterin Silvia Nierath für ihr Engagement. Ebenso unserem DKSB-LV in Kiel und der „Fernsehlotterie“, welche durch die Vollfinanzierung das Projekt ermöglicht hat.“