Müssen (pm). Mit großer Freude haben Barbara Denker (Botanischer Verein zu Hamburg) und Christina Remus (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) am Sonntag an der Kreisstraße 17 in der Gemarkung Müssen eine bemerkenswert große Artenvielfalt in den Straßenbanketten festgestellt. Neben Allerweltsarten wie Hasen- und Rotklee, Johanniskraut, Rainfarn, Wilde Möhre, Graukresse, Kreuzkräutern und anderen typischen Wegbegleitpflanzen wächst hier zahlreich auch die Nickende Distel (Rote Liste). Alle Pflanzen sind niedrig und zeigen so einen eher mageren Boden an, so dass hier auf eine jährliche Mahd gut verzichtet werden kann.
Denker und Remus gehen davon aus, dass der Kreis Herzogtum Lauenburg das bereits in 2019 vom Bundeskabinett beschlossene „Aktionsprogramm Insektenschutz“ nun umsetzt und begrüßen das sehr. „Dass Straßenbanketten zu wertvollen Lebensräumen entwickelt werden können, zeigt auch der Fund des Kokons einer Wespenspinne“, erklärt Denker und Remus ergänzt: „Nun möchten wir davon ausgehen können, dass alle Kommunen und auch das Land Schleswig-Holstein das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ umsetzen, denn das Straßenbegleitgrün an allen Straßen und Wegen sind ein unverzichtbarer Bestandteil für den Biotopverbund“.