Ratzeburg (aa). Wie viele andere Unternehmen im Land waren und sind auch die Kinos von der Coronakrise betroffen. Bereits im April machte Burgtheaterchef Martin Turowski darauf aufmerksam, dass bei einer Teilöffnung des Betriebs, beispielsweise bei maximal halber Besucherzahl pro Kinosaal, nicht auch die Kosten im gleichem Maße sinke. Es folgte die Wiederöffnung der Kinos im Land mit entsprechenden Hygiene- beziehungsweise Abstandregeln. Finanziell gab es Förderung von Land und Bund. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz kam am gestrigen Freitag (14. August) zum Ortstermin nach Ratzeburg, um sich selbst ein Bild zu machen.
„Wir haben die Fixkosten jetzt auf 70 Prozent gedrückt, bei den Einnahmen liegen wir aber nur bei zirka 30 Prozent“, erklärt Martin Turowski, dass er mit seiner Einschätzung vor vier Monaten Recht behalten hat. Daraus ergibt sich logischerweise eine beträchtliche monatliche Unterdeckung. „Aber ich will das Kino am Laufen halten“, gibt sich Turowski kämpferisch. Bislang griffen staatliche Maßnahmen wie Überbrückungshilfe, Härtefallregelungen, Zuschüsse und langfristige Darlehen. Auch das Burgtheater musste einige dieser Hilfen in Anspruch nehmen. Doch bislang sind diese „Rettungsanker“ nur bis Ende 2020 limitiert. Doch die Corona-Pandemie, soviel ist bislang absehbar, wird dann noch lange nicht weg sein.
„Wir helfen da, wo wir können und werden Hilfsmaßnahmen gegebenenfalls verlängern“, so Minister Buchholz. „Das ist das, was wir gerne hören“, entgegnete Martin Turowski, machte aber auch deutlich: „Wir wollen langfristig wieder auf eigenen Füßen stehen.“ In diesem Zusammenhang wies er auch auf das Hygienekonzept des Kinos hin. Turowski: „Das Kino hat besonders starke Lüftungsanlangen zudem wird im Kinosaal wenig gesprochen (bzgl. Areosole). Kino ist daher sicher.“ Gleichzeitig machte er auf die kulturelle Wichtigkeit von Lichtspielhäusern aufmerksam: „Das Kino hat einen wichtigen Stellenwert für den Tourismus und ist Motor für die Wirtschaft, unter anderem im Bereich der Gastronomie.“ „Ich will auch nicht in einer Stadt leben, wo abends die Bürgersteige hochgeklappt werden“, sprach sich Buchholz für den Erhalt von Kinos aus, „Wir kriegen das auch hin, mit allen möglichen Mitteln durch die Krise zu kommen“, so Buchholz abschließend.