Herzogtum Lauenburg (pm). Normalerweise erhalten die Schüler und Schülerinnen im Kreis Herzogtum Lauenburg sechs Wochen vor Start der Sommerferien ihren Ferienpass. In diesem Jahr war dies aufgrund der Situation um Corona in den 51 Jahren der Aktion Ferienpass das erste Mal, dass kein Ferienpass verteilt wurde. Doch nun können sich die Kinder und Jugendlichen auf ein Ferienprogramm freuen; verändert, den Gegebenheiten angepasst und in manchen Orten mit weniger Aktionen. Aber auch in diesem Jahr folgt die Aktion Ferienpass ihrem Motto „Starke Sache, große Vielfalt“.
Die aktuelle Situation um Covid-19 machte es den Verantwortlichen beim Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR) und den örtlichen Trägern der Aktion Ferienpass aus Büchen, Geesthacht, Lauenburg, Mölln, Ratzeburg, Schwarzenbek und Wentorf nicht leicht. Letzte Woche kam dann die Entscheidung in einer gemeinsamen Videokonferenz: „Wir wollen und werden etwas auf die Beine stellen“, fasst die stellvertretende Vorsitzende des KJR Andrea Hasenkamp das Ergebnis zusammen.
Unabhängig von Covid-19 hatte man bereits Ende 2019 im Rahmen von Klausurtagungen und Ausschusssitzungen sich entschlossen in 2020 das örtliche Ferienprogramm online zu veröffentlichen und über Onlineportale auch die Anmeldung zu gestalten. „Dies war eine zukunftsweisende Entscheidung, die es nun ermöglicht auch noch kurz vor den Sommerferien ein Ferienprogramm zu veröffentlichen“, so Arne Strickrodt, Geschäftsführer des KJR.
In den vergangenen Jahren wurde rund um die Osterferien das komplette Programm vor Ort koordiniert und zusammengestellt, um rechtzeitig das Programm in den Druck zu geben. In diesem Jahr war zu dem Zeitpunkt gar nicht klar, ob überhaupt etwas möglich ist. „In den letzten Wochen hat sich herauskristallisiert, dass kleinere Aktionen mit weniger Teilnehmenden, die entsprechenden Hygieneregeln berücksichtigen, möglich sind“, erläutert Arne Strickrodt.
Darauf haben sich nun die Jugendringe, die Vereine und die Jugendzentren eingestellt und entwickeln aktuell immer noch ihr Programm. Tanja Petersen (1. Vorsitzende SJR Schwarzenbek) und Andreas Gniech (1. Vorsitzender OJR Ratzeburg) brachten zum Ausdruck, dass aktuell alles noch im Fluss sei. Sowohl Jugendzentren und Jugendringe als auch Vereine entwickeln aktuell noch Angebote, die den jetzigen Regelungen entsprechen. Deshalb lohnt sich nicht nur jetzt ein Blick auf die Internetseite, sondern auch in zwei Wochen, denn es kann immer sein, dass noch die eine oder andere Aktion dazu kommt.
Die Familien, Kinder und Jugendlichen können online unter www.unser-ferienprogramm.de/herzogtum in den Ferienprogramm stöbern. Über diese zentrale Website der 51. Aktion Ferienpass kommt man mit zwei Klicks zu seinem Ferienprogramm vor Ort. Dort kann man zunächst in den Angeboten stöbern. Wenn man an einer oder mehreren Aktionen teilnehmen möchte, muss man sich dann registrieren und kann dann sich zu Aktionen anmelden.
Wer zu Hause kein Internet hat, kann sich telefonisch an die jeweiligen Verantwortlichen des örtlichen Ferienprogramms wenden. Es gibt dann die Möglichkeit sich an zur Verfügung stehenden Tablets oder Computern bei den Jugendringen oder Jugendzentren zu informieren und anzumelden.
Arne Strickrodt dankt im Namen aller örtlicher Träger der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, dem langjährigen Hauptsponsor der Aktion Ferienpass, für die tolle Unterstützung in diesem nicht einfachen Jahr. Udo Schlünsen, Vorstand der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, betont die Bedeutung der Aktion Ferienpass auch in einem so besonderen Jahr. Er ist beeindruckt, mit wieviel ehrenamtlichem Engagement und Herzblut die Jugendringe, die Vereine und Jugendzentren aktuell versuchen, etwas auf die Beine stellen. „Dieses Engagement, die Flexibilität und die Bereitschaft auch in diesen Zeiten etwas zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen ist einfach klasse. Davon profitiert das gesamte Kreisgebiet“, so Schlünsen.
Dass es in diesem Jahr nicht einfach und teilweise doppelte Arbeit ist, verdeutlichten Christine Taucher (2. Vorsitzende OJR Lauenburg), Irida Zingelmann (1. Vorsitzende OJR Mölln) und Fredi Heidemann (1. Vorsitzender OJR Wentorf). Bereits vor Ausbruch der Pandemie hatten sie ihre Ferienprogrammplanungen fast abgeschlossen und mussten diese dann neu entwickeln. Svenja Kaszubowski (Jugendpflege Büchen) freute sich, dass viele der bisherigen Ferienprogrammanbieter auch in diesem Jahr dabei sind. Hierfür war sie seit März in einem engen Austausch mit den Anbietern.
„Die Angebote werden mehr vor Ort stattfinden und mit einem kleineren Teilnehmendenkreis erfolgen. So können die entsprechenden Hygienevorschriften verantwortungsvoll umgesetzt werden“, so eine zentrale Botschaft der Verantwortlichen zur diesjährigen Aktion Ferienpass.
Gemeinsam mit Andrea Hasenkamp unterzeichnete Udo Schlünsen am Ende der gemeinsamen Pressekonferenz den Sponsoringvertrag. „Durch die Förderung der KSK ist es möglich erneut die Angebote kostengünstig zu halten. Das ist klasse“, freut sich Hasenkamp. Zudem besteht erneut die Möglichkeit für Kinder und Jugendlichen, die auf Transferleistungen des Staates angewiesen sind, eine 50 Prozent Ermäßigung bei Aktionen zwischen 5 und 30 Euro in Anspruch zu nehmen.