Ratzeburg (pm). Die Öffnung der Ratzeburger Seebadestellen an der Schloßwiese und am Aqua Siwa werden von vielen Bürgern wie auch von zahlreichen Gästen der Inselstadt begehrlich ersehnt. Sie sind aktuell im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf Vorgabe des gültigen Landeserlasses und der darauf fußenden Kreisverordnungen noch gesperrt.
„Eine Öffnung wäre grundsätzlich möglich, wenn wir ein funktionierendes Hygienekonzept vorliegen könnten“, erläutert Bürgermeister Gunnar Koech die aus seiner Sicht missliche Situation, gerade mit Blick auf die angekündigten heißen Sommertage, „Es ist ob der Anzahl der Badegäste, die wir dort aus unseren Erfahrungen zu erwarten haben, leider nicht damit getan, einige Hinweisschilder anzubringen, die an die bestehenden Abstandregeln erinnern. Wir müssten, wie in den Restaurants oder anderen öffentlichen Einrichtungen eine Zugangsbegrenzung in Form von Besucher pro Quadratmeter sowie eine Nachverfolgung der Badegäste einrichten, um im Falle von neuen Infektionsketten das Gesundheitsamt entsprechend den Vorgaben informieren zu können“, so Koech. Das wäre nur mit städtischen Aufsichtspersonal an den Badestellen möglich, das ordnungsrechtlich handeln darf. „Dieses Personal haben wir schlicht nicht. Und die DLRG, die dort tätig ist, ist eine Badeaufsicht, kein Ordnungsdienst“, stellt Koech fest und sieht seine Hände durch die bestehenden Vorgaben einfach gebunden.
Er schaut mit Hoffnung auf die Neuregelung des Landeserlasses kommende Woche: „Ich bin in Gesprächen mit dem Kreis und dem Land, dass das Thema der öffentlichen Badestellen im nächsten Landeserlass so geregelt wird, dass wir Badestellen nach Möglichkeit wie Spielplätze behandeln. Dort wird über Informationen auf die Einsicht der Bürgerinnen und Bürger gesetzt, die Abstandsregeln einzuhalten. Das funktioniert nach unserer Beobachtung sehr gut. Die Allermeisten halten sich daran. Wenn in dieser Weise auf Landessseite etwas möglich gemacht wird, werden wir die Badestellen sofort öffnen“, verspricht der Bürgermeister. Das wäre aus seiner Sicht sogar dringlich geboten, wenn man allein den Aspekt der Badesicherheit bedenkt. Die DLRG kann derzeit das ungesteuerte Baden in den umliegenden Seen gar nicht absichern.