Geesthacht (pm). Bereits im November 2019 hatte der Deutsche Bundestag die Finanzierung eines Instituts des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt mit Sitz in Geesthacht beschlossen. Es handelt sich hierbei um das erste dieser Art in Schleswig-Holstein. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von energieeffizienten und schadstoffarmen Antrieben für Schiffe. Die bundesseitig jährlich für diesen Forschungsbereich verfügbaren 15 Millionen Euro werden nun für die neue Forschungseinrichtung in Geesthacht zu Verfügung gestellt.
Hierzu erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer, Umwelt- und Energiepolitikerin: „Mit den nun vom Bundestag freigegebenen Fördermitteln gelingt es, einen Forschungsschwerpunkt für Zukunftstechnologien und alternative Antriebstechnologien nach Geesthacht zu holen. Dies ist ein großer Erfolg nach jahrelangem Werben für alternative Antriebstechnologien.“
Voraussetzung für die heutige Freigabe durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages war eine Co-Finanzierung des Landes, die bislang seitens der Landesregierung Schleswig-Holstein noch ausstand und nun gebilligt wurde. Nachdem nun die Voraussetzungen zur Freigabe der Finanzierung erfüllt wurden, konnten die Bundesmittel freigegeben werden.
„Das neue Institut und die hiermit entstehenden Arbeitsplätze für etwa 90 hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher sind ein zukunftsweisender Gewinn für den Wissenschaftsstandort Geesthacht. Für die Standortentscheidung spricht auch die Nähe zum Helmholtz-Zentrum Geesthacht, das zu den Spitzenreitern in der Forschung zur Wasserstoffnutzung zählt. Beide Einrichtungen werden sicherlich voneinander profitieren“, so Scheer.
Der Schwerpunkt in Geesthacht soll bei wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Batterie-Systemen liegen, wobei auch Verbrennungskraftmaschinen-Batterie-Hybride auf der Basis CO2-neutraler Treibstoffe betrachtet werden sollen. Ergänzend soll das Institut Konzepte für große Energiespeicher an Bord und entsprechende Versorgungsinfrastrukturen an Land für alternative Treibstoffe, speziell Wasserstoff, erforschen.
Scheer: „Der Einsatz von Wasserstoffsystemen ist ein zentraler Baustein für die Mobilitätswende auch in der Schifffahrt, für die ich mich seit vielen Jahren einsetze. Derzeit erfolgt ein Großteil des Welthandels auf dem Seeweg. Der Handel- und Passagierschiffsverkehr stellt eine enorme Herausforderung für unsere Klima dar. Hochseeschiffe emittieren unter anderem große Mengen von Schwefeloxiden, Feinstaub und Ruß. Diese Stoffe sind hochgiftig und schädigen sowohl die Umwelt als auch unsere Gesundheit. Stickoxide und Ruß tragen zudem erheblich zum Klimawandel bei. Grundvoraussetzung für die Reduktion der schiffsbedingten Luftverschmutzung ist ein Wechsel der Antriebe und Umstieg auf regenerative Energien. Geesthacht wird mit dem neuen Forschungsinstitut auf diesem Weg nun noch verstärkt vorne mit dabei sein.“