Mölln (pm). „Es ist alles anders … als sonst, als geplant, als gewünscht. Und so wird auch beim 16. Möllner Folksfest alles anders sein müssen“, sagt Jörg Rüdiger Geschke, Programmchef des Möllner Folksfestes, mit Blick auf Festivalprogramm, das sich von einer Woche nun auf ein das ganze Jahr erstrecken wird. Auch wenn schon etwas Entäuschung mitschwingt, keine wirkliche Festvalatmosphäre in diesem Jahr nach Mölln bringen zu können, sind die Organisatoren des Vereins Miteinander leben hochmotiviert, jetzt zumindest ein bißchen „WeltKlangEuropa!“ präsentieren zu können.
Mit der jüngsten Corona-Verordnung der Landesregierung sind in kleinem Maßstab Außenkonzerte möglich geworden, natürlich unter strengen Hygieneauflagen, aber noch rechtzeitig, um mit zwei der eingeplanten Topbands plus jeweils einem Support Konzertabende als Festivalauftakt zu organisieren.
Am Freitag und Sonnabend, 5. und 6. Juni, ab 19 Uhr können im Innenhofbereich des Stadthauptmannshofes jeweils 50 Besucher einen „Singer-Songwriter-Abend“ mit dem Dota Duo und am Abend darauf eine Folk-&Kabarett-Sitz-Party mit Gankino Circus erleben, zwei Ensembles in die in ihrem jeweiligen Genre zu den Top-Bands in Deutschland gehören. Als Unterstützung gibt es die Duos Staring Girl und PaBaMeTo aus Norddeutschland und am Sonnabend Festival-Atmosphäre durch Überraschungsgäste.
Die 50 erlaubten Besucherplätze mit fester Bestuhlung können sofort unter info@folksfest-moelln.de reserviert werden. Diese Reservierung ist obligatorisch, da es keine Abendkasse geben wird. An alle registrierten Besucher wird ein Corona-Datenblatt verschickt, das ausgefüllt am Konzerttag zum Einlass zwingend mitgebracht werden muss. Es dient der Nachverfolgung im Falle einer Corona-Infektion. Dort wartet auch eine Spendenbox auf 20 Euro pro Besucher, die Musikern und Künstlern in diesen für Kultur schwierigen Zeiten zu Gute kommen wird. Entsprechend des Hygienekonzeptes ist beim Gehen auf dem Gelände ein Mundschutz Pflicht. Es wird keine Umbaupausen geben. Eine hygienisch einwandfreie Getränkeversorgung ist aber sichergestellt.
„Das ganze Folksfest-Team freut sich, dass wir zumindest im kleinen Kreis wieder musikalische und weltoffene Lebensfreude zum Klingen bringen können. Und für jene, die keinen Platz ergattern können, wollen wir beide Konzertabende live streamen über die Webseites des Möllner Folksfestes (www.folksfest-moelln.de) und im Radioprogramm des Offenen Kanals Lübeck live ausstrahlen. So kann doch noch etwas Festivalatmosphäre einkehren nach Mölln“, sagt Jörg-Rüdiger Geschke.
„Es wird unser Start in ein Folksfest-Jahr, das in der letzten Oktoberwoche zusammen mit europäischen Musikern aus Österreich, Skandinavien, vom Balkan und aus Frankreich Schul-Konzerte in die Grundschulen in und um Mölln und Ratzeburg bringen wird und abends Festivalkonzerte in unseren ländlichen Raum. Auch Workshops sind angedacht, um die Kulturen Europas aus ersten Hand zu erleben“, ergänzt Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V.
Künstlerinfo:
Dota Kehr, die „Kleingeldprinzesin“ gehört zu den angesagten Protagonistinnen der deutschsprachigen Singer/Songwriter-Szene und hat im April ihr neues Album mit vertonter Lyrik von Mascha Kaleko herausgebracht. Ihre Musik spannt einen Bogen von fantastisch-verträumten Liebesliedern über unheimliche Zukunftsvisionen und ironisch-gewitzte Großstadt-Songs bis zu einem sommerleichten Splatter-Hit.
Mit ihrer Band in den großen Clubs und auf den großen Sommerfestivals zuhause, spielt sie beim Corona-Folksfest-Radio-Konzert in Duo-Besetzung und wird ihre politischen Lieder vormittags auch in einem Schulkonzert vorstellen.
https://kleingeldprinzessin.de
Weil ein echtes Festivalkonzert auch einen Support braucht, haben wir aus Hamburg, ebenfalls in Duo-Besetzung, die Band Staring Girl eingeladen. Die gelten als Geheimtipp der Szene. Über sie ist zu lesen, dass man einerseits nicht versteht, warum sie es bislang nicht auf die ganz großen Bühnen geschafft haben, und man dies andererseits gar nicht möchte. Man möchte dieses Kleinod an Außergewöhnlichkeit ganz für sich alleine haben. Da werden große Emotionen thematisiert, ohne sie anzusprechen.
Gankino Circus hat im letzten Jahr in Rudolstadt den Deutschen Preis für Folk und Weltmusik gewonnen.Sie kommen aus dem fränkischen Dietenhofen, bezeichnen sich selbst als „die letzten ihrer Art“ und verbreiten landauf, landab Irrsinn und Idyll: vier virtuose Musiker, begnadete Geschichtenerzähler und kauzige Charakterköpfe, ein hinreißend verqueres Bühnengeschehen, handgemachte Musik und eine große Portion provinzieller Wahnsinn – wo, bitte schön, gibt’s das heute noch?
Und dann sind da noch diese Zwillingsbrüder aus Norddeutschland, die sich PaBaMeTo nennen und auf Blas- und Saiteninstrumenten alt überlieferte Musik quer aus Europa und Eigenkomponiertes spielen, inspiriert von den reichhaltigen Stilistiken unseres großen Kontinents und von ihrer „fantastischen Zeit“ seit den ersten gemeinsamen Monate in diesem kleinen Ei, als sie vor 25 Jahren zum ersten Mal gemeinsam kreativen Unsinn machten…