Ratzeburg (aa). ‚Sie haben es verdient!‘ – unter diesem Motto rief die Bürgerstiftung Ratzeburg sowie die Ideengebern Jutta Riss und Uwe Martens zu einer besonderen Challenge auf. Ratzeburger durften ihre „Engel“ nominieren, Mitmenschen, die sich im Verlauf der Corona Krise teilweise aufopferungsvoll darum kümmern, das tägliche Leben aufrecht zu erhalten.
„Es war eine spontane Idee und wir waren gespannt, was passiert“, blickt Andreas von Gropper, Vorsitzender der Bürgerstiftung Ratzeburg zurück, „aber was dann passierte, war enorm.“ Zahlreiche Nominierungen gingen ein. „Überraschender Weise nicht vorwiegend über die sozialen Medien, sondern eher klassisch per Anruf oder Email“, so von Gropper weiter. Zusammen gekommen sei ein bunter Querschnitt von Kassierern, über Busfahrer, Ärzte und Einkaufshelfer, bis hin zu Jugendbeauftragten in Vereinen. Von Gropper: „Die ‚Engel‘ kommen aus allen Lebenslagen. Teilweise wurden Gruppen nominiert, größtenteils waren es aber Einzelpersonen. Die Nominierungen kamen immer mit einer kleinen Begründung. Wir haben das aber nicht nochmal gegengeprüft. Wen jemand meint, das sei verdient, dann haben wir das so geglaubt.“
Neben der Nominierung konnte für den ‚Engel der Krise‘ auch gespendet werden. „Wir hatten tatsächlich mehr Spenden als Nominierungen“, so von Groppen weiter, dessen Bürgerstiftung die Projektkosten übernahm. Einige Spenden kamen sogar von ehemaligen Ratzeburgern, einige sogar aus Mölln. So konnten nun am Ende 67 Gutscheine à 25 Euro samt einer Urkunde an 50 Engel beziehungsweise Engelgruppen überreicht werden. Die Gutscheine beziehungsweise Gastroschecks können ausschließlich bei den 29 an der Aktion teilnehmenden Ratzeburger Bars und Restaurants eingelöst werden. Somit hat die Aktion sogar einen positiven Effekt auf die lokale Wirtschaft. „Die Gastronomen sind von dieser Krise ganz besonders betroffen. Daher wollten wir dafür sorgen, dass das Geld auch möglichst in Ratzeburg bleibt“, erklärt von Gropper.
„Wir sind sehr glücklich, dass das einen so großen Anklang gefunden hat“, sagt Andreas von Gropper abschließend, und an die ‚Engel‘ gewandt, erklärte er: „Gönnen Sie sich etwas. Dies ist eine kleine Anerkennung für das, was Sie in der letzten Zeit über Gebühr für die Gemeinschaft geleistet haben.