Lauenburg (pm). Ab Dienstag, 19. Mai 2020 rollt in Lauenburg an der Elbe wieder das kleine TaBuLaShuttle und zwar nun auf der großen Runde durch die Altstadt über den ZOB und die Oberstadt. Damit ist für die Projektpartner von Technischer Universität Hamburg (TUHH) und Kreis Herzogtum Lauenburg das Ziel des Projektes erreicht, diese anspruchsvolle Route vollautomatisiert meistern zu können. Die erforderlichen Prüfungen und Dokumente liegen schon geraume Zeit vor, nur die Corona-Krise hat den Start auf Strecke 3 verzögert. Projektkoordinator Matthias Grote dazu: „Wir haben lange und intensiv an der Altstadtrunde gearbeitet, mussten auch einige technische Rückschläge wegstecken und als dann alles für den Start vorbereitet war, kam dieses Virus dazwischen.“ Es war sogar eine Anliegerinformations- und Eröffnungsveranstaltung für die Fertigstellung des finalen Streckenverlaufs vorgesehen, doch dann ging es in die Corona-Pause.
Ab Dienstag geht es aber nun endlich wieder mit Fahrgästen durch die Stadt, auf eine Eröffnungsfeier wird wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen jedoch verzichtet. „Natürlich haben wir uns auch intensiv Gedanken zum Infektionsschutz gemacht. Als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs gilt auch im TaBuLaShuttle eine Maskenpflicht für unsere Fahrgäste“, erklärt Martin Beckmann, Projektleiter für autonomes Fahren bei der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH. „Darüber hinaus haben wir die Zahl der mitfahrenden Fahrgäste auf maximal drei reduziert und reinigen das Shuttle zwischen den Fahrten. Auch unsere Fahrzeugbegleiter haben wir mit Schutzmasken ausgestattet, ihr Schutz und der unserer Fahrgäste ist uns ein wichtiges Anliegen.“
Eine komplette Runde auf der neuen Strecke wird 30 bis 40 Minuten dauern, die Betriebszeiten und den aktuellen Standort des Shuttles können Fahrgäste live auf der Seite www.tabulashuttle.de abrufen, das kann Wartezeiten ersparen.
Die TUHH plant zur Wiederaufnahme des Fahrgastverkehrs in der Altstadt zwei Verkehrskameras vorübergehend zu installieren. Diese werden das örtliche Verkehrsgeschehen aufzeichnen und mögliche Interaktionen der Verkehrsteilnehmer mit dem TaBuLaShuttle dokumentieren. Aus den Aufzeichnungen sollen Rückschlüsse für die Verkehrsforschung der TUHH geschlossen werden. Die verwendeten Kameras erheben dabei keine personenbezogenen Daten, Gesichter sowie Kennzeichen sind auf den Aufnahmen unkenntlich.
Das Testzentrum für automatisiert verkehrende Busse im Kreis Herzogtum Lauenburg (TaBuLa) wird durch die Projektpartner Technische Universität Hamburg und Kreis Herzogtum Lauenburg unter Mitwirkung der assoziierten Partner, unter anderem die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH und die Stadt Lauenburg, getragen und durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der Förderrichtlinie „Automatisiertes und vernetztes Fahren“ mit 1,9 Millionen Euro gefördert.