Mölln (pm). Es ist eine ungewöhnliche literarische Welt, die da den Weg durch das Lektorat des Osburg Verlages gefunden hat. Unter dem Titel „Wanted: Junge Autor*inn*en“ ist soeben ein Buch mit Texten von Nachwuchsschriftstellern erschienen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie alle aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg stammen und erfolgreich am gleichnamigen Schreibwettbewerb der Stiftung Herzogtum Lauenburg teilgenommen haben.
Kinder und Jugendliche, die eine Geschichte in den Computer einhacken oder auf Papier bringen, wirken in Zeiten von Instagram und TikTok an sich schon wie Exoten. Wenn sie dann obendrein noch alle aus einer Region kommen und das, was sie zu sagen haben, derart auf den Punkt bringen, ist es wirklich ungewöhnlich – womöglich außergewöhnlich.
Dementsprechend angetan ist Verlagsleiter Wolf-Rüdiger Osburg. Die Texte, sagt er, zeichnen eine unglaubliche Kreativität und eine erstaunlich schöne Sprache aus. Beeindruckt ist er auch von den Themen, die die Nachwuchsautoren „anpacken“. „Das sind keine seichten Geschichten, das sind Geschichten, die ins Mark gehen“, stellt er fest. Insbesondere die Gruppe der Elf- bis 16-Jährigen beschäftige sich mit „den großen Fragen des Lebens“ wie das Sterben und die Einsamkeit.
Osburg ist mit seiner Sichtweise nicht allein. Auch Jörg-Rüdiger Geschke, Kopf der mehrköpfigen Jury und Ideengeber von „Wanted: Junge Autor*inn*en“, und Andrea Funk, Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg, staunen immer noch über Tiefgang und Ausdruck des Nachwuchses sowie über die Vielzahl der Wettbewerbsbeiträge. „Wir wollten Kinder und Jugendliche zum literarischen Schreiben animieren, die Texte wertschätzen und der Öffentlichkeit präsentieren“, meint Geschke. Dass daraus nun auch noch ein Buch hervorgegangen sei, sei für ihn das I-Tüpfelchen des gelungenen Schreibwettbewerbs.
„Natürlich hatten wir gehofft, das eine oder andere Schreibtalent ausfindig zu machen“, erinnert sich Geschäftsführerin Funk. Aber sicher sein könne man sich nie und die Qualität der Einsendungen habe dann doch alle überrascht.
Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hatte den Wettbewerb 2018 und 2019 in drei Alterskategorien ausgeschrieben. Konkurrenzen gab es zwischen den Sechs- bis Elfjährigen, den Zwölf- bis 16-Jährigen sowie den 17- bis 23-Jährigen. Zur Jury gehörten neben Geschke und Verleger Osburg die Journalistin Gabriele Heise, Schulrätin Kathrin Thomas und Redakteur Florian Grombein von den Lübecker Nachrichten, die die Veröffentlichung der insgesamt 16 Geschichten mit einem Zuschuss unterstützt haben.
Der von der Stiftung Herzogtum Lauenburg und dem Osburg Verlag herausgegebene Erzählband „Wanted: Junge Autor*inn*en“ ist ab sofort im Möllner Stadthauptmannshof und in einigen Buchhandlungen der Region erhältlich. Zudem sind Nachbestellungen beim Osburg Verlag möglich. Die Schulen des Kreises können das Buch zu Sonderkonditionen erwerben.