Mölln (pm). Der Tierschutz Mölln-Ratzeburg und Umgebung baut ein neues und modernes Tierheim. Am 7. Mai wird im Zeppelinweg 13 die Baustelle eingerichtet und die Gebäude abgesteckt. „Und am 13. Mai beginnen dann die Bauarbeiten mit dem ersten und zweiten Bauabschnitt von vorerst vier Bauabschnitten“, skizziert Gaston Prüsmann, 1. Vorsitzender des Tierschutzvereins, die Pläne.
Begonnen werden soll mit dem Sozial- und Verwaltungsgebäude, von wo aus die Versorgungsleitungen zu den anderen Gebäuden gelegt werden. Ein wenig zeitversetzt geht es dann gleich weiter mit einer Hunde-Quarantäne-Station. Diese wurde in Absprache mit dem Kreisveterinäramt Herzogtum Lauenburg geplant und mit 150.000 Euro anteilig vom Kreis gefördert. Geplant ist die Fertigstellung der beiden Bauabschnitte bis Ende 2020.
Prüsmann: „In 2021 geht es dann weiter mit dem dritten und vierten Bauabschnitt.“ Als Erstes soll dann ein neues Hundehaus entstehen und danach ein Lager und eine Pflegerwohnung. „Auch hierfür wird es Fördermittel geben. Um jedoch alles bis Ende 2021 fertigstellen zu können, hoffen wir hier auch auf Spenden“ so Gaston Prüsmann. Firmen und Privatleute können eine Tierheim-Patenschaft erwerben, für die es ab 100 Euro eine entsprechende Urkunde gibt. Ab 1.100 Euro besteht zudem die Möglichkeit einer Namensplakette aus Metall, die im Flur des Verwaltungsgebäudes angebracht werden kann. Ab 1.500 Euro ist dies auch mit Firmenlogo möglich.
Im Jahr 2014 begannen die ersten Gespräche mit dem Deutschen Tierschutzbund und dem Kreisveterinäramt über den Bau einer Hunde-Quarantäne-Station. Angedacht war seinerzeit das Aufstellen von entsprechenden Containern auf dem Tierheimgelände. 2017 bot sich dann jedoch die Gelegenheit zu mehr. Die Stadt Mölln stellte ein zusätzliches Gelände hinter dem Tierheim in Aussicht, verbunden mit einem neuen Flächennutzungsplan. „Ebenfalls in 2017 sprachen wir die Klara-Samariter-Stiftung an. Die ersten Gespräche führte unser Schriftführer Maik Picker“, erläutert Prüsmann. Zu den weiteren Gesprächen kam er dann selber hinzu und übernahm dann auch die weiteren Verhandlungen mit Kommunen, Kreis, Landesministerium und anderen Sponsoren wegen entsprechender Fördergelder. Die Stiftung brachte auch gleich einen Architekten mit. Prüsmann weiter: „Die Firma Archi-kus aus Lübeck hat uns bei dem Bauvorhaben unterstützt und geholfen.“
Zu der Klara-Samariter-Stiftung, die mit einem Hauptanteil von 500.000 Euro überhaupt erst den heutigen Plan ermöglichte, kamen hinzu: die Carmen-Langmaack-Stiftung, der Deutsche Tierschutzbund, die Aktiv-Region Nord, der Kreis Herzogtum Lauenburg, die Städte Mölln und Ratzeburg sowie das Amt Breitenfelde und die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. Im Rahmen einer Tierheim-Förderung unterstützt zudem das Land Schleswig-Holstein jeden Bauabschnitt mit 50.000 Euro. Außerdem gab es auch noch Unterstützung durch private Einzel-Spenden in Höhe von fünf bis 50.000 Euro. Über das Internet-Portal von Betterplace.org und Fressnapf kamen ebenfalls noch einige Gelder zusammen. Hier kann auch nach wie vor gespendet werden.
Von November 2017 bis zum Sommer 2019 folgten viele Gespräche, Verhandlungen und Förderanträge mit der Baugenehmigung im Sommer 2019. „Ohne die tatkräftige Unterstützung von Mitarbeitern der Stadt Mölln sowie dem zuständigen Kieler Ministerium, wäre ich wohl an den vielen Anträgen verzweifelt. Doch auch alle anderen Ämter wie zum Beispiel Bau-, Ordnungsamt usw. haben geholfen. Dafür an dieser Stelle mal ein ganz großes Dankeschön. Ebenso an unsere Künstler, die für unser Tierheim als Schirmherren und Botschafter tätig und unterwegs sind. Sie haben eine Tierschutzhymne für uns geschrieben, komponiert und eingesungen. Diese wäre jetzt eigentlich schon im Verkauf. Gestoppt wurde leider alles vorerst durch CORONA. Aber unsere Hymne kommt“, sagt Gaston Prüsmann.
Mit den vier Bauabschnitten soll aber nicht Schluß sein. Neue Katzen- und Kleintierhäuser stehen in den nächsten Jahren auf dem Plan. Auch an andere Tiere soll hierbei gedacht werden. Prüsmann abschließend: „Sicher ein ehrgeiziges Projekt, welches auch auf Skepsis und teilweise sogar Ablehnung stößt. Wir denken jedoch, die Tiere haben es allemal verdient. Und für die machen wir es ja schließlich. Tierschutz ist leider immer noch kein Selbstgänger. Die Ausbeutung der Tiere, Tierversuche, Massentierhaltung usw. werden mit Hunderten von Millionen Euro gefördert/ unterstützt. Helfen Sie uns dabei, den Tieren etwas zurück zu geben. Und sei es nur ein anständiges Zuhause und immer genug zu essen und zu trinken. Jedes Lebewesen freut sich über Liebe. Auch die Tiere. Unterstützen Sie Ihren zuständigen Tierschutzverein beziehungsweise. Tierheim. Ohne Tiere wäre unser Leben verdammt arm. Ich persönlich wünsche mir eine Stätte der Begegnungen der Art, dass Menschen ins Tierheim kommen und einfach mal eine gewisse Zeit dort verbringen können. Die Möglichkeit eventuell einen Kaffee zu trinken oder Softgetränke. Da wäre zum Beispiel die Möglichketen von Getränkautomaten gegeben. Eventuell einen Stammtisch -monatlich oder so – an dem man über den Tierschutz sprechen und diskutieren könnte. Vielleicht sogar kleine Seminare abhalten? Auf alle Fälle etwas mehr als einen üblichen Tierheimbetrieb. Mann muss die Menschen mehr für den Tierschutz interessieren und sensibilisieren.“
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