Mölln (pm). Nach all den Absagen ist das mal eine gute Nachricht: Der für Montag, 27. April, geplante Kulturtalk der Stiftung Herzogtum Lauenburg findet statt – wenn auch ohne Publikum. Die Debatte mit hochkarätigen Gästen kann stattdessen ab 19.30 Uhr live auf www.kulturportal-herzogtum.de/live verfolgt werden. Das Thema ist hochaktuell. Es geht um nichts weniger als um Kunst und Kultur im Zeitalter von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.
Wie werden sie aussehen, die Galerien, die Theater- und Konzerthäuser von morgen? Werden sie überhaupt noch gebraucht, wo doch alles digital zu haben ist? Ist das, was wir gerade wegen Covid-19 erleben, ein Vorgeschmack von dem, was kommt? Wird aus der globalen Vielfalt ein weltumspannender Mainstream? Sind Kulturtechniken wie das Lesen und das Schauspiel durch die Künstliche Intelligenz bedroht?
Über solche Fragen diskutieren Christine Gerberding, Redaktionsleiterin des NDR-Kulturjournals, der Kieler Kunsthistoriker Dr. Stefan Vöhringer und Astrid Schwabe, Juniorprofessorin für Public History und historisches Lernen im Sachunterricht an der Europa-Universität Flensburg. Die Moderation übernimmt Jörg-Rüdiger Geschke.
Geschke ist gespannt auf die Analysen und Statements seiner Talkgäste. Auch vor dem Hintergrund der Kontaktsperre, die Kunst und Kultur im öffentlichen Raum zum Erliegen gebracht hat. „Wir sind da mit unserem Thema ein Stück weit von der Wirklichkeit überholt worden“, meint Geschke. Was die Debatte seiner Meinung nach noch interessanter mache.
Wie erleben die Talkgäste die jetzige Zeit? Klar ist: Alle drei blicken abseits von Corona aus sehr unterschiedlichen Perspektiven auf die Kultur. Für NDR-Kulturjournal-Leiterin Gerberding gehört es zum Job, möglichst alle Traditionen, Entwicklungen und Erfindungen im Kulturbereich auf dem Schirm zu haben. Kunsthistoriker Vöhringer richtet den Fokus auf die ästhetische und dingliche Seite. Seine Steckenpferde sind neben der Bildenden Kunst die Architektur und historische Gärten. Astrid Schwabe wiederum kommt von der didaktischen Seite der Kulturvermittlung und war in dieser Eigenschaft an der Konzeption und Entwicklung des virtuellen Museums der deutsch-dänischen Grenzregion beteiligt.
Für die Umsetzung des Talks baut die Stiftung Herzogtum Lauenburg im Herrenhaus des Stadthauptmannshofes ein kleines Fernsehstudio auf. Die Hygienevorschriften und Abstandsregelungen werden dabei selbstverständlich eingehalten. Für die Übertragung ins Internet und deren technische Umsetzung ist die Firma GRFilms Media & Consulting (Geesthacht) zuständig. Sie sorgt unter anderem dafür, dass Prof. Astrid Schwabe aus Flensburg zugeschaltet wird. NDR-Frau Gerberding und Kunsthistoriker Vöhringer sind vor Ort.