Mölln (pm). Seit 1992 wirbt das Möllner Folksfest mit Weltmusik für Toleranz und setzt Freude gegen Rassismus. Alle zwei Jahre treffen sich Musiker aus Europa und weit darüber hinaus in der Eulenspiegelstadt, im Gepäck ihre Kultur und Musiktraditionen, die sie bereitwillig teilen, in Schulen, in Workshops und auf Konzerten, vor allem auf der großen Marktplatzbühne, für alle die mit offenen Ohren und Herzen hören wollen. Das Möllner Folksfest ist eine Tradition, die der Verein Miteinander leben bereits fünfzehn mal rein ehrenamtlich mit vielen engagierten Helfer organisiert hat und auch in diesem Jahr wieder plant… das 16. Möllner Folksfest.
Nur ist In diesem Jahr vieles anders. Pläne, Vorarbeit und Engagement werden gebremst durch die Corona-Pandemie. Ein Folksfest mit über 1.000 Menschen auf dem Marktplatz kann es am 06. Juni 2020 nicht geben. „Wir haben im Organisationsteam die vergangenen Tage intensiv diskutiert und verschiedene Optionen bewegt, das Weiterplanen und Weiterhoffen, die Absage, die Verschiebung ins nächste Jahr“, sagt Jörg-Rüdiger Geschke, Programmchef des Weltmusikfestivals. Dabei haben wir all die ehrenamtlich geleistete Vorarbeit berücksichtigt und die Interessen der Musiker*innen, die eine Gage dringend brauchen, sowie den Wunsch des Publikums, dass kleinere Kulturveranstaltungen hoffentlich bald wieder möglich sein werden. „So haben wir uns entschieden, das 16. Möllner Folksfest anders zu veranstalten. Nicht mehr fokussiert auf ein Wochenende im Juni , sondern als Jahresprogramm. Das 16. Möllner Folksfest läuft ab sofort bis zum Ende 2020, angepasst an die Möglichkeiten im Jahr der Corona-Pandemie. Wir wollen auf Lebensfreude nicht verzichten“, sagt Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben.
Konkret bedeutet diese, dass die verschiedenen Programmteile des Möllner Folksfestes, die geplanten Einzelkonzerte im Stadthauptmannshof und in den Dörfern sowie die Schulkonzertreihe gegebenenfalls auf eigenständige Termine in die zweiten Jahreshälfte verlegt werden. Und anstatt des Marktplatzbühnenprogramms wird es – falls das dann möglich ist – ein kleines Straßenmusikfestival gleich einem Weltmusik-Flashmob geben, bei dem nur kleinere Menschenansammlungen zusammen kommen. „Auf diese Weise haben wir eine zeitlich flexible, örtlich dezentral und immer situationsbezogen Planung. Schließlich ist uns diese musikalische Botschaft für Toleranz und gegen Rassismus auch in solch schwierigen Zeiten ein wichtiges Anliegen“, erläutert Jörg-Rüdiger Geschke.
So arbeitet das Organisationsteam ab sofort an neuen Konzertterminen. In Abstimmung mit dem Deutschlandfunk Kultur und in Abhängigkeit von den Möglichkeiten hoffen die Folksfestmacher, vielleicht sogar das beliebte Radiokonzert, in diesem Jahr mit Dota & Band, in kleinem Rahmen veranstalten zu können. Eventuell wäre hier ein zusätzlicher Live-Stream im Internet denkbar. Folksfest-Freunde werden gebeten, sich regelmäßig auf der Webseite des Möllner Folksfestes über den aktuellen Stand der Konzertplanungen zu informieren.