Quickborn (pm). Der extrem sonnenreiche März hat Schleswig-Holstein einen Solarstromregen beschert. Dies haben erste Auswertungen von Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) ergeben. Danach wurden im letzten Monat rund 123 Millionen Kilowattstunden Strom aus Photovolatikanlagen im Land erzeugt und in das Netz von SH Netz eingespeist. Das entspricht dem Jahresverbrauch von über 34.000 Durchschnittshaushalten (3.600 kWh pro Jahr). Zum Vergleich: Im März des letzten Jahres lag die Einspeisemenge der Photovoltaikanlagen bei rund 63 Millionen Kilowattstunden. Gegenüber dem regnerischen und tristen Februar
(35 Mio. kWh Sonnenstrom) dieses Jahres fand sogar fast eine Vervierfachung der Produktion statt.
„Auch wenn der Wind nach wie vor die entscheidende Energiequelle in Schleswig-Holstein ist, so nimmt die Bedeutung der Photovoltaik im vermeintlich regnerischen und trüben Norden erfreulicherweise ebenfalls zu“, sagt Matthias Boxberger, Aufsichtsratsvorsitzender von SH Netz. Gerade PV-Anlagen erleben aktuell einen Boom, was die vielen Bauprojekte im Land – unter anderem entlang der A7 – belegen.
Auch die Jahresbilanz 2019 der gesamten eingespeisten EEG-Menge fällt gegenüber dem Vorjahr positiv aus. So wurden im Netzgebiet von SH Netz in 2019 rund 15,9 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Das bedeutet einen Anstieg von etwa 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bezogen auf die unterschiedlichen Erzeugungsarten verteilte sich die Stromproduktion im Gebiet von SH Netz in 2019 wie folgt:
Wind: 12,5 Mrd. kWh
PV 1,1 Mrd. kWh
Biomasse 2,3 Mrd. kWh
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Gesamt 15,9 Mrd.
Doch trotz dieser positiven Entwicklung bleibt noch viel zu tun, um den Klimawandel aufzuhalten betont Matthias Boxberger: „Die Energiewende in Deutschland ist bislang im Wesentlichen eine Stromwende. Weite Bereiche des Energieverbrauchs werden noch nicht mit Erneuerbaren Energien erschlossen: die Mobilität sowie die Gebäude- und Industriewärme. Deshalb ist es so wichtig, dass wir mit regenerativ erzeugtem Strom aus heimischer Produktion über die Sektorenkopplung auch andere Verbrauchsbereiche als den Strommarkt erschließen oder weiter entwickeln.“