Kiel (pm). Die Schleswig-Holsteinische Landesregierung hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie am 16. März weitreichende Beschränkungen für den Tourismus im Land beschlossen. Danach müssen alle Touristen die Beherbergungsbetriebe am 18. März verlassen. Hotels werden geschlossen. Eine Ausnahme gilt lediglich für Geschäftsreisende oder Einsatzkräfte, etwa der Polizei.
Alle weiteren Restaurants des Landes sollen wie zwischen Bund und allen Ländern vereinbart nur noch zwischen 6 und 18 Uhr öffnen. Die Landesregierung kündigte zugleich an, den Tagestourismus in den touristischen Destinationen durch weitere Maßnahmen einzuschränken. Zugleich soll die Bäderregelung, die der Versorgung von Gästen in den Fremdenverkehrsorten dient, bis zum 19. April ausgesetzt werden.
Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Gebrauchs ist gesichert, sagte Günther. Dazu werden die Sonntagsverkaufsverbote für Einzelhandel, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste sowie Apotheken, Sanitätsläden, Drogerien und Tankstellen aufgehoben werden. Unter diese Regelung fallen zudem Banken und Sparkassen, Poststellen, Frisöre, Waschsalons, Reinigungen, der Zeitungsverkauf, Bau- und Gartenbaubetriebe sowie Tierbedarfsmärkte und Großmärkte. Dienstleister und Handwerker können ihrer Tätigkeit weiterhin nachgehen.
„“Wir müssen alles dafür tun, die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen““, erklärte Ministerpräsident Daniel Günther die zusätzlichen Maßnahmen. Zugleich dankte Günther der Bevölkerung in Schleswig-Holstein für das bisher gezeigte Verständnis für die von der Regierung beschlossenen Vorsorgemaßnahmen. Die Menschen im Land gingen kooperativ, besonnen und verantwortungsvoll mit den in dieser Lage unabwendbar notwendigen Anordnungen um, sagte der Ministerpräsident. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz sprach von einem erheblichen Stresstest für das Gaststättengewerbe und den Einzelhandel. „“Wir werden erhebliche Hilfen leisten, damit die Betriebe nicht in eine wirtschaftliche Schieflage geraten““, sagte Buchholz.
Kultusministerin Karin Prien berichtete im Kabinett, dass die von heute (Montag) an geltende Schließung der Schulen weitgehend gewirkt habe. Landesweit seien weniger als 1.000 Kinder in der von Schulen eingerichteten Notfallbetreuung erschienen. In der Stadt Flensburg seien am Montag lediglich zwölf Kinder betreut worden. Auch die vom Kabinett am Vortag beschlossene Sperrung der Inseln sei auf breites Verständnis gestoßen, sagte Innenminister Hans-Joachim Grote unter Hinweis auf Lageberichte der Polizei.