Herzogtum Lauenburg (aa/pm). „Im landesweiten Vergleich lebt es sich im Kreis Herzogtum Lauenburg relativ sicher“, resümmiert Kriminaldirektor Hans-Jürgen Köhnke anlässlich der Bekanntgabe der Kriminalstatistik 2019. So wurden im Bereich der Polizeidirektion 23.284 Straftaten registriert. Im Jahresvergleich ist dies ein Anstieg von 2,9 Prozent (Herzogtum Lauenburg: 10.060 = + 0,2 %, Kreis Stormarn: 13.224 = + 5,1 %), im Zehnjahresvergleich hingegen ein Rückgang von rund zwölf Prozent. 11.474 Fälle im Jahr 2019 wurden aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von 49,3 Prozent entspricht. Es wurden 8.887 Tatverdächtige ermittelt (231 mehr als 2018). Die statistische Gefährdung liege damit unter dem Landesschnitt.
Auch die Gewaltkriminalität im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Ratzeburg machte im Jahre 2019 in beiden Kreisen nur einen geringen Anteil der Gesamtkriminalität aus und ist leicht rückläufig. Ebenfalls rückläufig sind schwere Sexualdelikte, Pkw-Diebstahl und Brandstiftung. Angestiegen sind die Fälle bei der „Verbreitung pornografischer Schriften“, Körperverletzungen, Betrug, Rauschgiftdelikte und Cybercrime. Im Vergleich der Städte ereigneten sich die meisten Straftaten in Ahrensburg, Bad Oldesloe und Geesthacht. „Vor dem Hintergrund der geplanten Meldepflicht für schwere Straftaten in sozialen Netzwerken gehen wir hier zukünftig von höheren Fallzahlen aus“, sagte der stellvertretende Behörderleiter Bernd Koop.
Ein Schwerpunkt der Polizeidirektion Ratzeburg lag auch im letzten Jahr in der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls. Nach starken Rückgängen in den Jahren 2016 bis 2018 ist in 2019 wieder ein Anstieg zu verzeichnen, ohne dass hiermit auch nur ansatzweise die hohen Fallzahlen des Jahres 2015 wieder erreicht werden. Vielmehr liegen die Zahlen auf dem zweitniedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. „Es ist wichtig, dass die betroffenen Bürger nach einem Einbruch zeitnah bei der Polizei anrufen“, rät die stellvertretende Kripo-Leiterin aus Bad Oldesloe, Stefanie Bluhm.
Weiterhin sehr hoch, vielfach aufgrund Handels im Ausland nicht in der Kriminalstatistik erfasst und mit einem hohen Dunkelfeld versehen, sind Betrugstaten zum Nachteil älterer Menschen der Phänomenbereiche „Enkeltrick“ und „Falsche Polizeibeamte“. In diesem Bereichen bedarf es aus Sicht der Polizei weiterhin intensiver Prävention und konsequenter Strafverfolgung.
„Ein ausgesprochen hoher Personalansatz führte 2019 zu mehr als erfreulichen Aufklärung einer bevölkerungsbeunruhigenden Brandstiftungsserie im Herzogtum Lauenburg. Diese Tataufklärung macht sich auch in der Statistik bemerkbar“, so Köhnke.