Mölln (pm). Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr Mölln standen neben den Berichten der Wehrführung und Fachwarte zahlreiche Ehrungen und Beförderungen. So wurde der Gruppenführer Heiko Poggensee für seine 25-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr mit dem Brandschutzehrenzeichen in Silber ausgezeichnet und im Laufe der Versammlung aufgrund seiner Tätigkeit zum Oberlöschmeister befördert.
Möllns Bürgermeister Jan Wiegels überreichte dem Löschmeister Werner Teegen, der im Herbst mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold ausgezeichnet worden war, für sein 40-jähriges Wirken zum Wohle der Stadt Mölln die Jubiläumsgabe und überbrachte zugleich den Dank der städtischen Gremien.
Zunächst aber hatte Möllns Wehrführer Sven Stonies die Versammlung eröffnet und konnte an diesem Abend Möllns Bürgermeister Jan Wiegels und zahlreiche weitere Gäste begrüßen. So waren neben Vertretern benachbarter Ämter und anderer Blaulichtorganisationen aus der Stadt auch Abordnungen der Wittenburger und der Ratzeburger Feuerwehr der Einladung gefolgt.
In seinem Grußwort bedankte sich Möllns Bürgermeister bei den anwesenden Mitgliedern der Wehr auch im Namen des Bürgervorstehers und aller städtischen Gremien für die stete Hilfs- und Einsatzbereitschaft, ging auf geplante Neuanschaffungen und anstehende Baumaßnahmen ein und sicherte der Wehr auch weiterhin im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten die Unterstützung der Stadt zu.
Nach den Grußworten weiterer Gäste erstattete Möllns Wehrführer den Anwesenden seinen Bericht für das Jahr 2019. Dem Bericht war unter anderem zu entnehmen, dass die FFW Mölln 2019 insgesamt 253 mal (2018:295 mal) um Hilfe gebeten wurde.
2019 wurde die Freiwillige Feuerwehr Mölln 51 mal im Rahmen der nachbarlichen Hilfe tätig. Wie Sven Stonies weiter ausführte, wurden die Möllner Blauröcke zur Bekämpfung von fünf Großbränden, drei Mittelbränden und zu 34 Klein- beziehungsweise Entstehungsbränden gerufen, wobei die Wehr bei vier Großbränden und zwei Mittelbränden im Rahmen der nachbarlichen Löschhilfe tätig wurde.
Bei fünf Großbränden waren Möllner Kameraden zudem im Rahmen ihrer Tätigkeit in der Technischen Einsatzleitung überörtlich gefordert. 21mal waren Hilfeleistungen im Bereich Öl/Chemie- Gefahrgut zu erbringen. Daneben galt es acht sonstige technische Hilfeleistungen zu bewältigen. In 70 Fällen wurden die ehrenamtlichen Helfer alarmiert, um Wohnungstüren für Polizei und Rettungsdienst zu öffnen bzw. Tragehilfen für den Rettungsdienst zu leisten oder Personen aus Fahrstühlen zu befreien.
Weiterhin führte die Wehr dreizehn Lenzeinsätze und weitere 24 wetterbedingte Einsätze durch. 44mal wurde die Feuerwehr irrtümlich alarmiert. In der Regel wurden diese Fehlalarme durch automatische Brandmeldeanlagen und private Rauchmelder verursacht. Außerdem wurden 2 Tiere aus einer Notlage befreit. Die FF Mölln stellte zudem fünf Sicherheitswachen. Im Bereich der Notfallseelsorge waren Möllner Kameraden vierzehnmal tätig.
Im Rahmen der fünften Feuerwehrbereitschaft des Kreises nahmen Möllner Kameraden zudem an der Bekämpfung des großen Waldbrandes bei Lübtheen teil. Insgesamt wurden so 280 Einsatzstunden erbracht. 60 Personen konnten unter Mithilfe der Möllner Wehr aus einer Gefahrensituation befreit bzw. gerettet werden. In fünf Fällen kam die Hilfe der Rettungskräfte leider zu spät.
Die Anwesenden erfuhren zudem, dass die FF Mölln derzeit 93 Mitglieder hat, darunter befinden sich zehn Frauen. Der Ehrenabteilung gehören 20 Kameraden an. Außerdem unterstützen und honorieren 105 passive Mitglieder die Arbeit der Wehr.
Weiterhin berichtete der Wehrführer über die im Jahr 2019 durchgeführten Veranstaltungen und erwähnte hierbei besonders den 41. Kreisfeuerwehrmarsch, den 18. Laternenumzug, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut, sowie das Treffen mit den Freunden und Förderern der Wehr.
Dem Bericht konnten die Anwesenden unter anderem weiter entnehmen, dass die Indienststellung eines neuen LF 20 als Ersatzbeschaffung für ein altes Tanklöschfahrzeug voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen soll. Mit dieser Beschaffung wird dann die Forderung des Feuerwehrbedarfsplans erfüllt. Nun beginnen allerdings schon wieder die Planungen für die Ersatzbeschaffung des zweiten Tanklöschfahrzeuges. Die Umbau- und Erneuerungs-maßnahmen des Funkraumes konnten im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Im Jahr 2019 wurde nach großer organisatorischer Vorarbeit in Mölln gemeinsam mit den Wehren des Amtes Breitenfelde eine gemeinsame Amtsführungsstelle gebildet. Der Wehrführer führte die im Jahr 2021 geplanten Anschaffungen auf und erinnerte mit Nachdruck an anstehende Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen im und am Gerätehaus, die zum Teil schon seit 2015 immer wieder angemahnt werden, hin. So gilt es, ein neues Gefahrstofflager zu errichten, marode Fenster auszutauschen, den Parkplatz neu zu pflastern und die alte Dienstwohnung zu Büroräumen umzubauen sowie das Gerätehaus barrierefrei herzurichten.
Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte sich Sven Stonies bei allen Mitgliedern der Wehr für ihre Unterstützung und den Einsatz zum Wohle der Stadt Mölln und ihrer Bevölkerung. Er bedankte sich zudem bei den politischen Entscheidungsträgern und der Verwaltung sowie bei den fördernden Mitgliedern und bei allen Hilfsorganisationen und umliegenden Wehren für die hervorragende Zusammenarbeit. Er betonte, dass das Netzwerk der „Blaulichtorganisationen“ einwandfrei funktioniert. Sein besonderer Dank ging aber an alle Arbeitgeber, die die Kameradinnen und Kameraden der Wehr zu Einsätzen freistellen.
In den umfangreichen Berichten der Spielmannszugführung, der Jugendgruppenleitung und der Fachwarte wurde den Anwesenden das vielfältige Aufgabenspektrum der Wehr vor Augen geführt.
Die Jahreshauptversammlung bietet auch den Rahmen, um langjährige Mitglieder zu ehren und ihnen die entsprechende Bandschnalle sowie ein Präsent der Wehr zu überreichen. Seit 10 Jahren gehören Chris Landsberger und Dustin Christopher Siemers zur Feuerwehr. Auf eine 20-jährige Mitgliedschaft kann Torben Willhöft und auf eine 30-jährige Mitgliedschaft können der Zugführer Jan Fiedermann, Möllns stellv. Wehrführer Stefan Jacke und Marco Steinfeld zurückblicken. Vor 40 Jahren traten Jens Reimers und Werner Teegen in die Möllner Feuerwehr ein. Seit nunmehr 50 Jahren tragen Günter Scholz, Peter Siemers und Gerd Kahl den blauen Rock. Den Abschluss bildeten zwei doch schon außergewöhnliche Ehrungen. Der Oberbrandmeister Roland Fröhlich gehört seit nunmehr 60 Jahren und der Löschmeister Dieter Steinfeld gehört sogar schon seit 70 Jahren zur Möllner Feuerwehr.
Da es immer wieder Fragen gibt, warum die Möllner Feuerwehr Kontakt zur Freiwilligen Feuerwehr Wittenburg hat und es gegenseitige Besuche gibt, ergriff der Ehrengemeindewehrführer Torsten Schöpp zum Abschluss der Versammlung das Wort und berichtete, dass die Verbindung beider Wehren im November 1989 – also nunmehr vor 30 Jahren – mit Öffnung der innerdeutschen Grenze begann. Waren zunächst die Wittenburger häufig in Mölln zu Gast, fuhren die Möllner erstmalig Heiligabend 1989 mit einem Feuerwehrfahrzeug nach Wittenburg. Gespannt lauschten die Anwesenden seinen Ausführungen, als er über diese Zeit berichtete.