Aumühle (pm). Bei der letzten Sitzung der Gemeindevertretung am 30. Januar 2020 erschienen viele besorgte Aumühler Bürger, die sich zum Thema „Überplanung Viertbusch“ geäußert haben. „Die hoch emotionale Atmosphäre hat es aus unserer Sicht unmöglich gemacht, Argumente sachlich auszutauschen – was aber Aufgabe der Politik ist“, heißt es in einem offiziziellen Statement der CDU Aumühle.
Worum geht es?
Dazu die CDU Aumühle: „Im Kern um das Bemühen, die Gesamt-Gemeinde Aumühle positiv weiterzuentwickeln, also um verantwortungsvolle Kommunalpolitik zum Wohle aller. Denn Stillstand gefährdet auch bestehende Strukturen. Vor rund 40 Jahren hat Aumühle letztmalig die Chance genutzt, mit einem durchdachten Konzept für eine Verjüngung der Gemeinde zu sorgen. Das war das Gebiet „Auf der Koppel“ mit seinerzeit rund 50 Häusern und 49 Kindern. Das ist ein paar Jahre davor bereits auf der Rehkoppel und dem Kiefernschlag geschehen, wo eine Waldfl äche extra zu Gunsten der Bauherren und der Gemeinde gewichen ist. Seitdem ist nichts mehr passiert.
Vor rund zwölf Jahren gab es den Versuch, eine Fläche hinter dem Sportplatz zu überplanen. Das Ergebnis war ein Flächennutzungsplan – der aber wegen des Einspruchs der UWG nicht weiterentwickelt wurde. Und so liegt die letzte Aumühler Baureserve seit über einem Jahrzehnt nutzlos da. Es gibt keine weiteren Flächen mehr. Selbst die Innenverdichtung des Ortes ist 2007 schon offiziell als weitgehend abgeschlossen protokolliert worden.“
Welche Vorteile hätte Aumühle davon?
Die CDU argumentiert:
„+ ökologische Aufwertung: ca. 9 ha klimafreundliche Waldumwandlung (heute Kiefern/Fichten = ausschließlich
Nutzholz) durch Neupfl anzung eines Laubwaldes(!) mit einer größeren Gesamtfläche!
+ zu überlegen wäre die Verlegung des Sportplatzes, um besseren Lärmschutz zur umliegenden Wohnbebauung zu erreichen!
+ möglich würde der Bau eines weiteren notwendigen und größeren Kindergartens, um endlich den in den letzten Jahren kaum zu deckendem Bedarf an KiTa-Plätzen zu bekommen!
+ gezielte Verjüngung der Gemeinde durch ein Vergabe-Konzept für junge Familien mit Kindern, wie vor 40 Jahren
„Auf der Koppel“ – und dadurch mehr Kinder, die notwendig sind für den nachhaltigen Erhalt der Aumühler Grundschule!
+ Berücksichtigung sozialer Aspekte durch Entstehung bezahlbaren Wohnraums und evtl. neuer Gemeindewohnungen!
+ positiver Nebeneffekt: Keine Haupterschliessung über den „Kiefernschlag“ notwendig!
+ … und idealerweise ein Entwicklungsüberschuss für kommunale Ausgaben, um eine ganze Reihe weiterer Probleme im Ort zu lösen!“
Was ist der Stand der Dinge?
Zurzeit gehe es laut CDU ausschließlich darum, zu prüfen, ob eine Überplanung des Gebietes überhaupt möglich ist – nicht mehr und nicht weniger – und das sogar kostenfrei für die Gemeinde. Der gesamte kostenpflichtige Planungsprozess – Bürgerbeteiligung, ökologische Gutachten (die zum Teil schon vorliegen), die Art der Bebauung, Lärmschutz, Verkehrsregelung nach dem Baugesetzbuch etc. – beginne erst, wenn feststeht, dass Aumühle diese Flächen überhaupt überplanen darf und die Gemeindevertretung dem zustimmt. Dieses Vorgehen sei demokratisch und mit allen Aumühler Parteien und Wählergemeinschaften in den vergangenen Monaten besprochen und vom Bauausschuss zur Abstimmung in die GV gegeben worden. Die Überprüfung an sich sei daher nicht zu beanstanden.