Berkenthin/Lübeck (pm). Die Vorsitzende der LandFrauen Berkenthin und Umgebung, Angelika von Keiser, freute sich besonders über die großartige Spendenbereitschaft „ihrer“ LandFrauen. Die Idee, die Klinik-Clowns Lübeck finanziell zu unterstützen, stammte von der Referentin Thora Wieck, die Mitte November des vergangenen Jahres darum gebeten hatte, anstelle eines Referentenhonorars für die Klinik-Clowns zu spenden.
Die LandFrauen Berkenthin und Umgebung stockten den Betrag kurzerhand auf und überreichten der stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins Klinik-Clowns Lübeck, Sabine Hofman, die stolze Summe von 835 Euro, die der Arbeit der professionellen Clowns in der Kinderklink sowie der Kinderchirurgie der Universität zu Lübeck zugutekommen wird.
Außerdem konnte der Kontakt zu einem eventuellen Neu-Clown aus der Region hergestellt werden, der dem anspruchsvollen Anforderungsprofil des gemeinnützigen Vereins der Klinik-Clowns Lübeck entspricht.
Wohl jeder, der oder die sich schon einmal aus gesundheitlichen Gründen in ein Krankenhaus begeben musste, weiß wie fordernd die Abläufe selbst der besten Pflegeeinrichtung sein können. Um wie viel mehr müssen sich dann erst Kinder eingeschüchtert fühlen? Verständlich, dass dem einen oder anderen da schon mal das Lachen vergehen kann – obwohl es bekanntlich die beste Medizin ist. Tatsächlich wird genau deswegen das Konzept „Lachen als Therapie-Unterstützung“ in Kinderkliniken bereits seit 1985 in Amerika und seit 1991 in Wien erfolgreich eingesetzt. Und mittlerweile gibt es auch in Europa, unter anderem in den Niederlanden, Österreich, Frankreich und Deutschland regelmäßige Clownsvisiten.
Klinik-Clowns Lübeck e.V. wurde im Jahr 2006 gegründet und ermöglicht den Besuch von professionellen Klinik-Clowns an einem Nachmittag in der Woche in der Kinderklinik und in der Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Der Verein finanziert sich durch Spenden, Sponsoren, Benefizveranstaltungen und Mitgliedsbeiträgen.
Die Schirmherrschaft als Freund und Förderer der Klinik-Clowns Lübeck hat der ehemalige Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm übernommen.
Klinik-Clowns sind – wie man vielleicht annehmen könnte – nicht unbedingt Spaß- und Faxenmacher. Vielmehr ermöglichen sie den Kindern auf den besuchten Stationen ein paar unbeschwerte Momente, in denen sie dem Krankenhausalltag gedanklich entfliehen können. Dafür besuchen die Clowns die Kinder auf ihren Zimmern, um mit ihnen oder für sie zu zaubern, zu musizieren und Theater zu spielen – manchmal auch in aller Stille und immer mit ganz viel Fingerspitzengefühl.
Bevor jemand ein Klinik-Clown werden kann, muss er oder sie eine entsprechende Weiterbildung absolvieren. Voraussetzung für eine solche Spezialisierung ist natürlich vor allem ein Talent zur Komik. Doch dies allein reicht bei weitem nicht aus. Außerdem werden Einfühlungsvermögen im Umgang mit kranken Kindern und deren Angehörigen verlangt, sowie die Fähigkeit zur Teamarbeit, Improvisationstalent und eine zuvor abgeschlossene professionelle Schauspiel- oder Clownsausbildung.
Spezielle Clownstechniken werden in Seminaren und Workshops erlernt und auch „fertige“ Klinik-Clowns bilden sich kontinuierlich fort – in Zauberei, Jonglieren und Improvisation. Darüber hinaus finden regelmäßig Supervisionen statt, um das eigene Clown-Sein stetig zu verbessern. Klinik-Clown ist also ein echter Beruf – und eine Berufung.
Die Arbeit im Krankenhaus erfordert ein hohes Maß an Sensibilität; jedes Kind bekommt seinen ganz eigenen, individuellen Besuch. Dafür braucht der Clown anhaltende Spielfreude, Ausdauer sowie Belastbarkeit: Er muss auch am Ende der Visiten, im 15. Zimmer, immer noch so lebendig, interessiert, zugewandt und vor allem komisch und unterhaltsam sein wie im ersten – ungeachtet dessen wie sehr ihn die Schicksale der kleinen Patienten selbst berühren.
Eine wertvolle Initiative, die sich über Unterstützung freut.
Mehr Information unter www. http://www.klinik-clowns-luebeck.de