Von Antje Gaedt
Früh am Morgen, wenn es draußen gerade erst dämmert, beginnt das Leben im Dschungel. Die Brüllaffen rufen durch die Baumwipfel und läuten den Tag ein. Nur langsam wird es heller und das tiefe Grün des Regenwaldes ist zu sehen. Hin und wieder zwitschert ein Vogel, ansonsten herrscht Stille. Für mich ist es ein ganz besonderer Moment, so den neuen Tag in der Tiefe des Dschungels zu begrüßen.
Wir steigen in ein Kanu und erkunden mit einem ortskundigen Guide die dicht bewachsenen Flussausläufer vor unserer Lodge. Wir entdecken ein Faultier, Vögel, ein kleines Krokodil und eine Schlange. Gut versteckt leben sie im dichten Urwald. Ohne den Guide wären sie für uns unsichtbar geblieben.
Ein gutes Beispiel für ökologisches Wirtschaften
Tiefer Dschungel, Vulkane, Traumstrände und eine bunte Tierwelt begeistern Costa Rica Reisende aus aller Welt. Fast ein Drittel des Landes ist mit Regenwald bedeckt. Zwölf Vegetationszonen bieten einen immensen Spielraum für eine Vielzahl an Tieren. Diese Artenvielfalt verdankt das Land neben seiner geografischen Lage mit der üppigen Flora auch dem Bestreben nach Nachhaltigkeit und einem Sinn für ökologisches Wirtschaften. Das Land ist Vorreiter für Ökotourismus, Wiederbewaldung und Naturschutz.
Im Nebenwald von Monteverde
Wesentlich kühler und etwas regnerisch empfängt uns der Nebelwald von Monteverde. 1951 wurde der kleine Ort von nordamerikanischen Quäkern gegründet. Die Quäker haben eine Milch- und Käseproduktion gestartet und sich gleichzeitig dazu entschlossen ein Drittel des Besitzes im ursprünglichen Zustand zu belassen. Das daraus entstandene Schutzgebiet wurde immer wieder vergrößert und beherbergt tausende von Tieren und Pflanzen. Für Besucher bieten sich Wanderwege, Hängebrückentouren und Vogelbeobachtungstouren an. An einer Kolibri Tränke tummeln sich die flinken Vögel, die 40 bis 80 Flügelschläge pro Sekunde schlagen können. Als Akrobaten der Lüfte können die Kolibris so in der Luft verharren und sogar rückwärts fliegen, um an den leckeren Nektar zu gelangen.
Manuel Antonio – Tropische Strände und Regenwald
Der Nationalpark Manuel Antonio ist einer der kleinsten Parks von Costa Rica, gleichzeitig aber auch einer der beliebtesten. Auf der einen Seite findet sich hier das Meer mit tropischen Stränden, auf der anderen Seite die Wälder mit einem gut ausgebauten Wegenetz. Eine Vielzahl an Vogelarten, Echsen, Schlangen und Affen sind hier beheimatet, die sich leicht beobachten lassen. So auch bei unserem Besuch. Vor unserem Hotel sitzen farbenfrohe Papageien in den Bäumen und begrüßen uns schon früh morgens mit Gekrächze. Bei einem Spaziergang stoßen wir auf einen einsam stehenden Baum – wie wir denken. Allerdings hatte der Baum Besuch von einer ganzen Affenschar. Manuel Antonio eignet sich gut für eine Mischung aus Strandurlaub, Regenwaldwanderungen und Tierbeobachtungen. Allerdings ist dieser Ort aufgrund wachsender Besucherzahlen nichts für Personen, die die Einsamkeit suchen.
Costa Rica ist ein El Dorado für Naturliebhaber. Die Einwohner, die Ticos, sind ein entspanntes und gastfreundliches Volk. „Pura Vida“ heißt das Zauberwort für den entspannten Lebensrhythmus, was so viel heißt wie „das pure Leben“ und womit die Ticos ihren Lebensgenuss zum Ausdruck bringen. Costa Rica ist wie ein kleines buntes Paradies, voller Geheimnisse und Lebensfreude.
Bereits in dieser Serie erschienen:
Teil 1: Vom Herzogtum in die Welt: Auf nach Bali
Teil 2: Vom Herzogtum in die Welt: Rom ist immer eine Reise wert!
Teil 3: Vom Herzogtum in die Welt: Eine geheimnisvolle Tempelanlage und die kambodschanische Seite einer Touristenstadt