Mölln (aa). „Wir wollen in Mölln sichere Schwimmer haben. Nur über Wasser halten reicht nicht“, erklärte Dany Rühe, Kreisschulsportbeauftragte, Sportlehrerin an der Till-Eulenspiegel-Schule in Mölln und Initiatorin des Arbeitskreises „Schwimmen in Mölln“ zu Beginn seiner jüngsten Sitzung. Seit etwa einem Jahr arbeiten Vertreter aller mit dem Schwimmen zusammenhängenden Vereine, Institutionen, Vertretern der Stadt und Unternehmen daran, für alle Möllner die Möglichkeit zu schaffen, sicher Schwimmen zu lernen. An diesem Abend wurde das Zwischenergebnis Vertretern der Möllner Parteien sowie der Presse vorgestellt.
Nicht selten können mindestens die Hälfte der Grundschüler nicht oder nicht sicher schwimmen. So auch in Mölln. Als sicherer Schwimmer oder auch Freischwimmer gilt übrigens erst das Bronzeabzeichen, nicht wie oft fälschlich angenommen das „Seepferdchen“. Die Fähigkeit sicher schwimmen zu können, sei aus Sicht des Arbeitskreises in einer Stadt umgeben von Wasser besonders wichtig.
Das Ziel des Arbeitskreises ist es das Schulschwimmen in Mölln zu verbessern und zudem Zusatzangebote zu schaffen. Mittel- bis langfristig soll es auch Kindern nach der Grundschulzeit sowie erwachsenen Nichtschwimmern niederschwellig ermöglicht werden, den Freischwimmer zu machen.
So ging es zunächst darum, eine Zusammenarbeit der entsprechenden Vereine zu initiieren, was durch die Teilnahme von Vertretern der Möllner Sportvereinigung (MSV) sowie der DLRG Mölln gelungen ist. Dazu stießen Mitarbeiter der Möllner Welle, Vertreter der Möllner Schulen sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Vier Arbeitsgruppen (AG) entstanden, in denen die jeweiligen Teilaspekte zur Erreichung der Ziele genauer unter die Lupe genommen wurden. „Es hat sich innerhalb eines Jahres viel bewegt“, schickte Dany Rühe den Berichten der AGs voraus.
Torsten Wendland (Stadt Mölln) war Teil der AG Finanzierung. Er konnte vermelden, dass der zuständige Ausschuss kürzlich der Stadtvertretung in einer Beschlussvorlage empfohlen hat, dass die Stadt wieder die Fahrtkosten der weiterführenden Schulen zum Schwimmunterricht übernehmen sollte. Darüber hinaus gebe es seitens der Stadt keine Finanzierungsspielräume, wie auch der ebenfalls anwesende Horst Kühl (CDU) bestätigte. Kühl wies zudem daraufhin, dass allein die Bereitstellung der Schwimmhalle „Möllner Welle“ sowie der Schwimmhalle im Augustinum der Stadt pro Jahr rund eine Million Euro koste. Es werde der Stadt Mölln daher auch nicht möglich sein, eine hauptamtliche Stelle zu schaffen, so ein weiteres Ziel des Arbeitskreises, die Mölln weit Schwimmkurse und Hallenkapazitäten koordiniert. Einen „Schwimmbus“ für die Möllner Schulen sehe aber auch er im Bereich des Möglichen.
Die AG „Pool/Datenbank“ hat die Aufgabe vorhandene Ressourcen durch gezielte Kommunikation zu erkennen, sie zu vernetzen und in einer Datenbank abrufbar zu machen, um den Schwimmbetrieb bei geplanten Zeiten zu gewährleisten. Der mit der AG betraute Dennis Bluhm (MSV) konnte sich zudem vorstellen, dass bei entsprechender Finanzierung sein Verein eine hauptamtliche Stelle für die Gesamtkoordinierung schaffen könnte.
Die AG „Kapazitäten“ ist mit der Analyse der Schwimmhallenkapazitäten betraut. So soll zentral ermittelt, wie hoch überhaupt der Bedarf an Schwimmhallenzeiten der Schulen und Vereine ist. Mit dem Ergebnis hofft man dann die Kapazitäten effizienter nutzen zu können und damit im Idealfall weitere Räume für Schwimmkurse schaffen zu können. Gleiches gilt auch für das Personal, hauptamtlich wie ehrenamtlich, das die Schwimmkurse durchführt. „Zu Zeiten, wo es in der Schwimmhalle leer ist, haben wir aufgrund von Berufstätigkeit keine ehrenamtlichen Übungsleiter“, fasste es Jörg Henke von der MSV-Schwimmabteilung zusammen. Solche bislang noch brach liegenden Kapazitäten könnten vielleicht künftig über die Offene Ganztagsschule erschlossen werden. Die Bündelung der Kapazitätswünsche der Vereine sowie die Ermittelung der Kosten für die Minimalziel des Arbeitskreises stünden kurz vor dem Abschluss.
Sobald alle Bedarfe erfasst und alle Kosten ermittelt sind, könne auch erst die AG „Kommunikation“ richtig loslegen. Hier gehe es darum, ein konkretes „Produkt“ zu bewerben. Einerseits um entsprechende potenzielle Finanzgeber auf das Projekt aufmerksam zu machen, aber auch um alle Möllner dann über die gebündelten Schwimmangebote zu informieren. Hier sagte die Stadt bereits zu, einen Bereich auf der Homepage der Stadt Mölln zur Infoweitergabe bereit zu stellen. Zudem berichtete Horst Kühl, dass die Stadt plane, alte Litfaßsäulen mit modernen Citylights (verglaste Vitrinen mit Hintergrundbeleuchtung und Wechselmechanismus) auszutauschen. Hier bestünde vielleicht die Möglichkeit später das Schwimmen zu bewerben.
„‘Mölln, die Stadt, wo man schwimmen lernt‘ – klingt gut“, beschied Bürgervorsteher Jan Frederik Schlie zum Ende des Abends einem in der Runde zuvor formulierten Slogan.