Berkenthin (pm). Knapp zwei Jahre wirkte sie als Vikarin in der Kirchengemeinde Berkenthin und eroberte dabei die Herzen der Menschen: Caroline Raddatz, die sich momentan in der Prüfungsphase zur Pastorin befindet. „Ich hänge noch ein Jahr als Vikarin an, aber in Kanada“, schmunzelt die 28-Jährige. Ein Sondervikariat im Ausland ist per Auswahlverfahren über die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) organisiert, angestellt bleibt Raddatz bei der Nordkirche. Ihr Abschiedsgottesdienst findet am 27. Oktober 2019 um 9.30 Uhr in der Maria-Magdalenen-Kirche statt.
„In Toronto bin ich mit weiteren drei Vikarinnen und Vikaren in zwei deutsch- und englischsprachigen Gemeinden tätig. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die neue Herausforderung, aber ich gehe auch mit einem weinenden Auge“, so die junge Frau. Denn sie habe sich sehr wohl in Berkenthin gefühlt und sei von allen Seiten super herzlich aufgenommen worden. „Ein Vikariat ist ja dazu da, zu lernen und dazu gehört auch, Fehler zu machen. Und die wurden mir nicht krummgenommen“. Im Gegenteil, erste eigene Gehversuche als Geistliche lösten Begeisterung aus, wie die Idee mit dem „umgekehrten Adventskalender“. „Bei dieser Aktion geht es darum, zu schenken statt etwas geschenkt zu bekommen. Mit Schülerinnen und Schülern aus Berkenthin und Krummesse – im zweiten Jahr beteiligten sich 300 – hat das richtig Spaß gemacht. Jedes Kind bekommt eine Nummer und bringt ein haltbares Lebensmittel mit, das dann an die Ratzeburger Tafel gespendet wird“, erörtert Raddatz.
Geboren ist Caroline Raddatz in Bad Oldesloe, aufgewachsen in Groß Wesenberg und Reinfeld (Stormarn). Sie kennt Berkenthin aus ihren Kindertagen: „Wir waren oft zum Eisessen hier“. Studiert hat sie in Hamburg ab 2010 Theologie, 2017 bestand sie erfolgreich das Examen und ging dann in Vikariat nach Berkenthin. „Dass das hier so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Pastor Wolfgang Runge hat eine Weisheit, die ich gerne weitergeben möchte: Du bist glücklich, wenn du die Arbeit liebst, die du tust, und auch die Leute, für die du arbeitest. Und genau so war es hier für mich.“