Mölln (aa). Mit Peter Zingelmann ging in der vergangenen Woche eine Möllner Institution in Rente. Nach fast 20 Jahren als Schwimmmeister des Luisenbades schickte er nun dieses nun ein letztes Mal in den Winterschlaf.
„Die Saison war durchwachsen – durchmischt mit Sonne und Regen, ein guter norddeutscher Sommer“, fällt Zingelmanns Analyse auf Nachfrage von Herzogtum direkt kurz und sachlich aus. Und was fiel so in den letzten 20 Jahren an? „Es gab immer mal wieder kleinere Unfälle, sonst eigentlich nur Pflaster kleben oder ähnliches“, antwortet der Bademeister. Pardon, Schwimmmeister! Bademeister würde er nur volkstümlich genannt, klärt Peter Zingelmann auf. Medizinische Bademeister seien in der Physiotherapie beheimatet. Massagen bekamen die Gäste des Möllner Freibads bei Peter Zingelmann allerdings nicht. Dafür aber mal gerne Mal einen freundlichen Klönschnack. Zudem sorgte er mit der gebotenen Strenge im Wasser und an Land für die nötige Ordnung. Offenbar sehr erfolgreich, denn Rettungs- und Wiederbelebungsmaßnahmen à la „Baywatch“ waren in seinen 20 Jahren nicht notwendig. Alle Badegäste verließen immer quicklebendig das Wasser und später das Freibad.
„Ich habe hier als Kind Schwimmen gelernt“, erinnert sich Bürgermeister Jan Wiegels, der zum letzten Arbeitstag Zingelmanns mit Blumen und einem Foto als Abschiedgeschenk angeradelt kommt. Wiegels hat seinen Freischwimmer natürlich lang vor der Ära Zingelmann gemacht, Zingelmann selbst habe allerdings in seinen Jahren im Luisenbad 8.000 bis 9.000 Kindern das Schwimmen beigebracht.
„Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie das hier solange in fester Hand geführt haben“, so Wiegels warme Worte an den nun scheidenden Schwimmmeister. Dieser hat auf Nachfrage auch etwas konstruktive Kritik für die Stadt zum Abschied: „Wir haben hier im Sommer zu wenig Parkplätze. Da sollte es endlich eine Lösung geben“, hofft Peter Zingelmann. Der Bürgemeister hingegen kann ankündigen, dass das Luisenbad bis zur Saisoneröffnung 2020 eine neue Steganlage erhalten wird. Dafür wird die Stadt rund 400.000 Euro investieren.
„Das Luisenbad war mein Baby, mein zweites Zuhause. Ich hatte hier gute und weniger gute Zeiten, aber die vielen guten Zeiten überwiegen. Ich habe viele Kontakte geknüpft und viele gute Gespräche geführt. Nun hänge ich meine Trillerpfeife an den Nagel“, so das abschließende Resümee des Schwimmmeisters Peter Zingelmann.