Ratzeburg (pm). Seit nunmehr fünf Jahren arbeitet die Ratzeburger Volkshochschule kontinuierlich und aufbauend an der Sprachausbildung von Geflüchteten und Migranten, um ihnen den Start in ein neues Leben im eigenen Beruf und in schulischer Ausbildung zu ebnen. „Eine Bildung, die Verständigung ermöglicht, ist aus unserer Sicht die beste Investition für eine gelingende Integration und ein Miteinander auf Augenhöhe“, sagte Silvia Tessmer, Geschäftsführerin der Ratzeburger VHS Volkshochschule. Sie organisiert dort das Sprachkursprogramm seit 2014, von den Alphabetisierungskursen bis zu den berufseinsteigenden B2-Prüfungen.
Allein in 2019 wurden bislang wieder neun Deutsch-Kurse mit 159 Teilnehmern durchgeführt. Ein Höhepunkt sind dabei immer die Sprachprüfungen, mit denen die Schüler jedes Mal große Hoffnungen verbinden, ein weiteres Sprachzertifikat erwerben zu können. In 2019 wurden aktuell 64 Schüler für diese Prüfungen zugelassen, in den Zertifikatsstufen A1 bis B1. Für 53 von ihnen zahlte sich der Lerneinsatz mit einem erfolgreichen Abschluss aus.
Besonders spannungsgeladen sind die Sprachprüfung A2/B1. Die Sprachschüler erhalten je nach Leistung vor den Prüfern der telc gGmbH eines der beiden Sprachniveaus bescheinigt, wobei mit B1 der Traum von einem beruflichen Einstieg winkt. Entsprechend groß sind Freude und Enttäuschungen, wie man auf der jüngsten Verleihung von Sprachzertifikaten beobachten konnte. 18 Schüler erhielten nach einem Kurs von 600 Unterrichtsstunden aus den Händen ihrer Dozenten Marianne und Hans-Jörg Bettelhäuser ihre Prüfungsergebnis, B1 und A2. Für alle gab es ein besonders großes Lob seitens des Dozentenpaares für den gezeigten Fleiß und Einsatz bei dieser schweren Hürde von A2 zu B1, verbunden mit dem eindringlichen Appell, immer weiter zu lernen. Ein Motto, das aus den Fundament der Volkshochschule entstammt und sich im Festjahr „100 Jahre Volkshochschule“ nicht allein nur an Geflüchtete und Migranten richtet.