Herzogtum Lauenburg (pm). „Die Bundesregierung und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung müssen für mehr Betriebssicherheit an unseren Wasserstraßen sorgen. Wie sollen Unternehmen ihre Güter auf die Wasserstraße verlagern, wenn der Transport nicht zuverlässig gesichert ist?“, fragt Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg angesichts der angekündigten temporären Stilllegung der Schleuse Geesthacht am heutigen Freitag und an den Folgetagen.
Die IHK zu Lübeck unterstützt diese Forderung ausdrücklich. „Der reibungslose Transport durch Binnenschiffe, die auf dem Elbe-Lübeck-Kanal zwischen Lübeck, den Kanalstationen und dem Hamburger Hafen unterwegs sind, muss durchgehend gewährleistet sein“, sagt Rüdiger Schacht, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck. „Jeder Transport, der durch Ausfallzeiten der Schleusen unterbleibt, bedeutet für die Binnenschiffsunternehmen und deren Kunden erhebliche Kostensteigerungen und Ärger und schwächt zudem den Verkehrsträger Binnenschiff insgesamt.“
Die IHKs betonen, dass der Bund in der Verantwortung stehe, ausreichend Personal für den Betrieb der Wasserstraßen zur Verfügung zu stellen. Es dürfe nicht von Urlaubsplanungen und Krankheitsausfällen abhängig sein, ob Güter in einem weltweiten Logistiknetzwerk ihren Bestimmungsort erreichten oder nicht. Die erst kürzlich behobenen Schwierigkeiten am Wehr in Geesthacht und am Schiffshebewerk Scharnebeck hätten bereits verdeutlicht, welche Auswirkungen aus unterbrochenen Logistikketten entstehen könnten. Klar sei dabei laut IHK, dass niemand Naturereignisse wie Trockenperioden und Niedrigwasser verhindern könne. Die technische Funktionstüchtigkeit von Schleusen und Wehren läge jedoch ebenso in der Verantwortung der Bundesregierung wie ein besseres Personalmanagement in den Händen der WSV.
Michael Zeinert: „Die Weltwirtschaft vernetzt sich und wächst zusammen, aber in Geesthacht steht die Schleuse still. Produktion, Logistik und Transport greifen ineinander und in Hamburg wartet man auf die Binnenschiffe.“ Wer das System Wasserstraße stärken wolle, müsse die Infrastruktur konsequent sanieren und den Betrieb zuverlässig sicherstellen, so die IHK als Vertretung der regionalen Wirtschaft.