Mölln (pm). Schlichte Begeisterung herrschte bei den Eltern, als sie ihre Kinder von der Freizeit „Wir wissen, was wir wollen – Der Film“ des Kreisjugendringes Herzogtum Lauenburg (KJR) aus der Jugendherberge Mölln abholten. Begeisterung zum einen weil sie ihre Kinder wiedersahen, aber zum anderen insbesondere weil sie zwei faszinierende Filme vorgeführt bekamen. Sechs Tage lang beschäftigen sich Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren mit der Frage, was bedeuten ihnen Ferien und wie kann das filmisch umgesetzt werden.
Was muss eigentlich passieren, damit die Ferien perfekt sind und wann sind sie echt blöd? Wo macht man eigentlich gerne Ferien und wo nicht? Mit wem ist man eigentlich gerne in den Ferien zusammen? Dies sind nur einige der Fragen, denen sich die Teilnehmenden am Anfang der Freizeit stellten. „Mit Freunden etwas unternehmen, gemeinsam als Familie unterwegs sein, Aktivitäten machen können, die sonst zu kurz kommen, Neues ausprobieren und auch einfach mal ausschlafen“, versucht Arne Strickrodt, Geschäftsführer des KJR, die Ergebnisse zusammenzufassen. Zudem wurde auch deutlich, dass Ferien am Ort Schule, mit Lehrern oder dem klassischen Schullernen nicht verbracht werden möchten.
So widmete sich schließlich auch ein Film dem Thema Lernen in den Ferien. Es wurde ein wahrer Gruselfilm, der zeigte, dass der „Geist des Stresses“ sich auf die Stimmung und das körperliche Wohlbefinden auswirkt. Nur durch Entspannung, abschalten und etwas völlig anderes tun, ließ er sich im Film vertreiben. „In dieser Gruppewurde sich entschieden, zu zeigen, dass Kinder in den Ferien auch Erholung brauchen und von den alltäglichen Schuldingen sich entfernen müssen“, erläutert Arne Strickrodt. In dem zweiten Film wurde sich zurückerinnert. Ein jetziger Großvater schildert wie er in den Ferien seine Frau kennengelernt hat, wie Freundschaften entstanden sind und gemeinsam großen Herausforderungen begegnet wurde.
Während der sechs Tage haben die Teilnehmenden unter der Begleitung zweier Medienpädagogen Ideen entwickelt, ein Drehbuch geschrieben, gedreht, selber die Hauptrollen gespielt und schließlich den Film geschnitten und mit Musik unterlegt. Trotzdem kam die Freizeit mit Spielen, Baden und Grillen nicht zu kurz. Freude, Glück, Fröhlichkeit und Entspannung waren die meist genannten Gefühle, die die Kinder und Jugendlichen nannten, wenn sie an ihre idealen Ferien denken. „Sommerferien brauchen Ferienangebote der Jugendarbeit, um Kindern und Jugendlichen einen Abstand zum Schulalltag zu ermöglichen. Gleichzeitig knüpfen sie hier neue Freundschaften, erleben Neues und sammeln Erfahrungen, die lange in Erinnerung bleiben. Ferienangebote der Jugendarbeit gehen auf die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen ein, indem sie auf der Basis von Werten wie Freiwilligkeit und Selbstorganisation altersgerechte Beteiligung ermöglichen“, betont Strickrodt die Bedeutung einer angemessen Unterstützung und Förderung der zumeist ehrenamtlichen Jugend(verbands)arbeit, die eine Vielfalt an Angeboten bereithält „In den Ferien will ich machen, was ich will“, antwortete ein Teilnehmer auf die Frage, was er Erwachsenen schon immer einmal über seine Sommerferien sagen wollte.
„Wir wissen, was wir wollen – Der Film“ wurde von der Partnerschaft für Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.