Herzogtum Lauenburg (pm). Zu Beginn der Getreideernte bittet der Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz Landwirte, Erntehelfer und Lohnunternehmer auch in diesem Jahr wieder um Aufmerksamkeit bei Arbeiten an und unter Stromleitungen. Aktueller Anlass ist ein Vorfall im Kreis Steinburg Mitte Juli, bei dem ein Hochspannungsmast durch eine Landmaschine angefahren und so die Standfestigkeit vorübergehend gefährdet wurde.
In der Vergangenheit kamen außerdem höhenverstellbare Teile von Erntemaschinen bisweilen versehentlich in Berührung mit Freileitungen. Dies kann für die Verursacher lebensgefährlich sein und hat für die Kunden in den betroffenen Gemeinden Stromausfälle zur Folge.
„Da es bereits beim Annähern an eine Freileitung zu einem gefährlichen Spannungsüberschlag kommen kann, müssen die Landwirte mit ihren Maschinen zwingend einen Schutzabstand von drei Metern nach allen Seiten zu einer Mittelspannungsfreileitung einhalten“, erklärt Thomas Boldt, technischer Leiter für den Kreis Herzogtum Lauenburg bei Schleswig-Holstein Netz.
Wenn absehbar ist, dass der Schutzabstand nicht eingehalten werden kann, ist Schleswig-Holstein Netz vor Beginn der Arbeiten unter der Service- und Störungsnummer 04106-648 90 90 zu informieren.
Sollte eine Erntemaschine dennoch versehentlich eine Freileitung berühren, sollte der Landwirt unverzüglich die Störungsannahme von Schleswig-Holstein Netz unter der Service- und Störungsnummer 04106-648 90 90 informieren, damit eine Spannungsfreischaltung der Leitung veranlasst wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereitschaftsdienstes kümmern sich dann um die Behebung des Schadens. Bei akuter Gefahrenlage verständigen Sie bitte Polizei (110) und Feuerwehr (112).
Wichtiger Verhaltenshinweis:
Der Fahrzeugführer sollte versuchen, den Kontakt zur Freileitung zu unterbrechen und die Maschine mindestens 20 Meter weit aus dem Gefahrenbereich zu lenken. Gelingt dies nicht, muss der Fahrzeugführer im Fahrzeug bleiben; wie ein Faradayscher Käfig schirmt die Kabine den Fahrzeugführer vor der Spannung ab. Das Fahrzeug setzt den Boden in einem Umkreis von bis zu 20 Metern unter Spannung, so dass eine gleichzeitige Berührung von Fahrzeug und Erdboden, beim Versuch die Maschine zu verlassen, lebensgefährlich sein kann.