Herzogtum Lauenburg (pm). Nach dem Bekanntwerden des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln gegen den Befall der Fichtenbestände in den Kreisforsten durch den Borkenkäfer hatte die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen die Notwendigkeit des Gifteinsatzes in Frage gestellt und vor den Folgen gewarnt. Schließlich stellte sie im letzten Kreistag am 13. Juni den Antrag auf sofortige Einstellung der Begiftung.
Noch während der Kreistagssitzung hatte der Landrat erklärt, dass er den Antrag für rechtswidrig halte und im Falle einer Zustimmung dem Beschluss gemäß Kreisordnung widersprechen müsse, da er gegen das Waldgesetz sowie gegen eine Anweisung des Umweltministers verstoßen würde. Er sehe in den Formulierungen des Landeswaldgesetzes eine Verpflichtung zur Anwendung von Pestiziden, der sich die Forstverwaltung nicht entziehen könne.
In einem Schreiben an die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat Umweltminister Jan Philipp Albrecht nun erklärt, dass weder das Waldgesetz noch seine Anweisung den Kreis dazu verpflichten würden, mit Pflanzenschutzmitteln zu arbeiten. Der Ermessensspielraum erlaube durchaus den Verzicht auf Pestizide, so Minister Albrecht. Die Grünen hatten genau in diese Richtung argumentiert, und sehen sich durch das Schreiben des Ministers bestätigt. Die Anwendung von Gift sei nur im Falle der Ultima Ratio gegeben, und wie dieser Fall aussehe, sei im Einzelnen überhaupt nicht definiert.