Mölln (pm). Dem ein oder anderen fleißigen Teilnehmer beim Möllner Stadtradeln ist es eventuell aufgefallen. Hier hat eine Team teilgenommen, welches die ersten beiden Wochen gut in die Pedale getreten und fleißig Kilometer gesammelt haben, doch in der Woche drei kamen kaum noch Kilometer dazu. Der Grund hierfür ist der, dass sich die Radler vom T2B (Team to beat) ausruhen mussten für ihre bevorstehende Aufgabe am Wochenende.
Eine vom 6. bis 7. Juli stattfindende Veranstaltung im Westerwald gelegenen Enspel würde den vier Teamkollegen alles abverlangen. Sie waren angemeldet für das 7. Stöffelrace (Enspel). Hierbei handelt es sich um ein 24 Stunden Mountainbike-Rennen. Die Teilnehmer fahren dabei während der 24 Stunden über eine 3,5 Kilometer langen Stecke mit knapp 90 Höhenmetern durch den abwechslungsreichen und zeitgeschichtlichen Stöffelpark (ehemaliger Basalt-Steinbruch).
Jedes Team kann in Eigenregie entscheiden, nach wie vielen Runden, von einem auf den nächsten Fahrer gewechselt wird. Das Möllner Team ist in der Kategorie 4er Mix angetreten. Im Normalfall bedeutet dies drei männliche Teilnehmer und eine weibliche Teilnehmerin. Gemäß dem Reglement müssen die Damen einen prozentualen Pflichtanteil an den gefahrenen Gesamtrunden absolvieren. Auf diese Reglementsklausel musste das Team aus Mölln nicht wirklich acht geben. Wie der Name „T2B & the Northgirls“ bereits verrät, ging die Mannschaft mit zwei Frauen an den Start.
Als Aufgabe setzen sich die vier Leidensgefährten das Ziel, den Druck auf ihre Konkurrenz in den ersten sechs Stunden sehr hoch zu halten und einen Vorsprung für die Nacht herauszufahren. Diese sowie alle weiteren Vorhaben während der 24 Stunden konnten all erfolgreich umgesetzt werden. Selbst ein Reifenplatzer konnte, dank des herausgefahrenen Vorsprungs, die Führung innerhalb der Kategorie nicht gefährden. Zeitweise lag man mit den gefahren Runden sogar bei der Wertung der Männerteams auf Platz zwei.
Als am Morgen der Regen einsetzte schwand ein wenig die Motivation und die Lust auf weitere Runden. Der Regen hatte aber zumindest dafür gesorgt, dass der Staub abgelöscht wurde. Als der Regen sich verzog und die Sonne den neuen Tag endgültig einläutete, war der Vorsprung auf das zweitplatzierte Mixteam auf zwölf Runden angestiegen. In Zeit bedeutete dies einen Vorsprung von etwa 2,5 Stunden. Der Druck konnte also etwas von der Pedale genommen werden, um das Rennen sicher beenden zu können.
Eine schnelle Runde musste dann aber dennoch gedreht werden. Beim zwischenzeitlichen Blick auf die schnellsten Rundenzeit der Männer und Frauen erfreute sich das Möllner Team daran, dass die Fahrerin Anja Blödow auf dem Rang eins lag. Angespornt durch dieses Ergebnis machten sich die beiden Herren des Teams ebenfalls auf die Jagt nach der schnellsten Rennrunde. Am Ende war auch dieses Vorhaben erfolgreich.
Gut 20 Stunden nach Beginn des Rennens fuhr Gerd Sabolewsky die schnellste gewertete Runde bei den Herren. Diese Zeiten hatten bis zum Ende des Rennens bestand. Das Möllner Team gewann das Rennen mit einem neuen Rundenrekord in der Vier-Mix-Wertung mit 125 Runden und stellte ganz nebenbei noch die schnellste Fahrerin und den schnellsten Fahrer über alle Teilnehmer. Hierbei wurden über 430 Kilometer und 11.250 Höhenmeter erradelt. Diese wurden aber regelgerecht nicht beim Stadtradeln verbucht.
T2B & the Northgirls bestand aus Rita Komorowski, Anja Blödow, Lars Plambek und Gerd Sabolewsky; Anja Blödow war beim Stadtradeln für das Team „Stadt Mölln“ angetreten.