Kiel (pm). Um Kindern und Jugendlichen eine gesunde Ernährung mit frischer Milch, Obst und Gemüse frühzeitig schmackhaft zu machen, nimmt Schleswig-Holstein seit Beginn des Schuljahres 2017/18 (August 2017) am neuen EU-Schulprogramm teil. Grundschulen und Förderzentren konnten sich für das neue Schuljahr zur Teilnahme am Programm bewerben. „Alle 189 Schulen, die sich beworben haben, können im Schuljahr 2019/20 dank zusätzlicher EU-Mittel auch am EU-Schulprogramm teilnehmen, das freut mich besonders“, sagte Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht am Rande der heutigen Landtagssitzung: „Ich freue mich über die große Resonanz im Land. Das EU-Schulprogramm in Schleswig-Holstein ist eine Erfolgsstory. So ernähren sich Kinder gesund und lernen einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln kennen.“
„Aktuell nehmen 146 Schulen in Schleswig-Holstein am Programm teil, durch die zusätzlichen EU-Mittel (+30 Prozent), um die sich Schleswig-Holstein erfolgreich beworben hatten, können nunmehr 43 Schulen mehr versorgt werden. Insgesamt können jetzt rund 35.000 Schülerinnen und Schüler vom Programm profitieren, rund 32 Prozent aller Grund- und Förderschülerinnen und -schüler Schleswig-Holsteins. Das große Interesse zeigt, dass die Entscheidung am EU-Schulprogramm teilzunehmen, richtig war“, so Albrecht. In Schleswig-Holstein stehen für das kommende Schuljahr insgesamt rund 1,45 Millionen Euro an EU-Mitteln für die kostenfreie Versorgung von Schülerinnen und Schülern an Grundschulen und Förderzentren mit Obst, Gemüse und Milch zur Verfügung.
Das EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch war in dieser Woche ebenfalls Thema im Landtag. „Das Besondere an dem neuen EU-Programm ist, dass Kinder nicht nur Obst- und Gemüse erhalten, sondern gleichzeitig lernen, woher die Lebensmittel kommen, wer alles dazu beiträgt, dass sie bei uns auf dem Tisch landen und was man damit machen kann“, sagte Albrecht. Schulen, die am Programm teilnehmen, müssen pädagogischen Begleitmaßnahmen über den Lehrplan hinaus durchführen. „Hinzu kommt auch, dass es in Schleswig-Holstein Kinder gibt, die ohne Frühstück zur Schule kommen – und das ist ein Problem. Hier setzt das Programm ebenfalls an und verbindet soziale Aspekte mit Direktvermarktung, Bildung und Ernährung“, so der Minister.
Die Teilnahme am Programm ist freiwillig. Bei der Umsetzung des Programmes werden die Schulen so weit wie möglich von Verwaltungsaufgaben befreit. Anträge für die Beihilfe werden ausschließlich durch Lieferanten wie beispielsweise Direktvermarkter, Händler und Caterer gestellt. Das Zulassungs- und Antragsverfahren für Lieferanten wird vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) als nachgeordnete Behörde des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) durchgeführt. Zur Begleitung und Unterstützung der Schulen wurde zudem eine Servicestelle bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Schleswig-Holstein eingerichtet.
Weitere Informationen können im Internet unter www.schleswig-holstein.de/schulobst bezogen werden.