Mölln (pm). Seit dem Jahr 2019 geht der Deutsche Schwimmverband (DSV) neue Wege und richtet für die elfjährigen Jungen und Mädchen eine eigene Deutsche Meisterschaft aus. Teilnahmeberechtigt ist, wer im Qualifikationszeitraum ab 1. Dezember 2018 über 200m Lagen auf der 50m Bahn zu den besten 120 Kindern w/m gehört. Die Meisterschaft fand am letzten Wochenende im Dortmunder Südbad statt. Erfreulich dabei, dass mit Zoe Reinhold und Joline Scheiba gleich zwei der insgesamt vier Mädchen des SHSV aus Mölln dabei waren.
Geschwommen wurden insgesamt fünf Disziplinen, und zwar am Freitag die 400m Freistil, am Samstag 50m Beinbewegung, sowie 100m und 200m in der Gesamtlage, das war bei Joline Rücken und bei Zoe Brust. Je nach Platzierung wurden dann am Sonntag im Finale die 200m Lagenläufe gesetzt, so dass die Spannung bis zum Schluss vorhanden blieb.
400m Freistil nach langer Autoanreise, nicht gerade die Paradedisziplin der Möllner Mädel. Joline hielt ihre Meldezeit, Zoe konnte sich leicht verbessern. Dann der Samstag Vormittag. Joline begann mit den 50m Rücken Beine. Sie war dieses im Wettkampf noch nie geschwommen, machte aber ihre Sache gut und konnte sich gegenüber der Meldezeit sogar leicht verbessern.
Es folgte Zoe über die Brustbeinbewegung. Dass Zoe Beine kann, war bekannt. In sehr sehr guten 0:46,92 Minuten erfolgte der Anschlag. Das brachte richtig Punkte. Sie stand im Mehrkampf damit auf Platz zwei. Es folgten die 100m Rücken. Joline verbesserte sich über eine Sekunde und kam strahlend aus dem Wasser. Zoe folgte über 100m Brust, schwamm nicht locker und verpasste ihre Bestzeit deutlich.
Aber dann die Überraschung, sie war in der Gesamtwertung immer noch auf Platz zwei. Nach der Mittagspause dann die 200m Strecken, Joline legte sich mächtig ins Zeug, knackte ihre bisherige Bestzeit um über sechs Sekunden und machte deutlich Plätze gut. Während sie zum Ausschwimmen ging, bereitete sich Zoe auf ihre 200m Brust vor und stand bereits am Vorstart. Dann die Hiobsbotschaft: Joline ist auf dem Weg zum Ausschwimmbecken ausgerutscht und zog sich eine tiefe Platzwunde unter dem Kinn zu. Während die anwesende Veranstaltungsärztin und Jolines Mutter sich um das aufgelöste Kind kümmerten, musste Zoe ihre 200m Brust schwimmen. Auch sie hatte mitbekommen, dass etwas nicht stimmte, ließ sich aber nicht beirren, verbesserte sich um fast sieben Sekunden, hielt damit ihre Konkurrentinnen in Schach und war immer noch Zweite.
Joline musste für die abschließenden 200m Lagen auf Platz 23 liegend abgemeldet werden, sie war sehr traurig. Zoe wusste, um was es über Lagen geht. Ihr Vorsprung auf Platz drei lag bei neun und zu Platz vier bei fünfzehn Punkten. Sie versuchte alles, schwamm erneut Bestzeit und verteidigte einen Podestplatz. Am Ende wurde es Bronze mit vier Punkten Rückstand. Sie holte damit eine der zwei Medaillen für den Schleswig-Holsteinischen Schwimmverband. Erfolgreicher war nur Jesper Ulleseit aus Flensburg, der den schwimmerischen Mehrkampf über Kraul deutlich als Erster beendet.