Berkenthin (pm). Es herrschte ein reges Treiben auf der Sportanlage an der Bahnhofstraße. Bereits zum dritten Mal hat der TSV Berkenthin die Landessichtung der DFB-Talentförderung ausgerichtet. Die besten Spieler des Jahrgangs 2006 stellten ihr Können unter Beweis.
„Wir sichten 30 bis 35 Spieler für unsere Landesauswahl, die im Herbst ihr erstes Spiel gegen Mecklenburg-Vorpommern bestreiten wird“, sagte Björn Rädel, Sportlicher Leiter des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbands. Der 45-Jährige hatte sich persönlich dafür eingesetzt, dass die Veranstaltung erneut nach Berkenthin ging. „Die Bedingungen hier sind super und die Vereinsverantwortlichen sind sehr engagiert“, betonte er. Schon früh am Morgen gab es kaum noch einen freien Parkplatz. Die Autos mit Kennzeichen aus Lübeck, Rendsburg, Kiel, Itzehoe, Meldorf oder Flensburg standen Stoßstange an Stoßstange.
Eines der 150 angereisten Talente ist Sean Hopp. „Ich will Fußball-Profi werden“, verriet der Zwölfjährige, der in der D-Jugend beim VfB Lübeck (Verbandsliga) spielt. Begleitet wurde er von seiner Mutter Rebecca, die die ständige Fahrerei zum Vereinstraining an der Lohmühle, Stützpunkttraining in Bad Schwartau, zu Punktspielen und Turnieren nur zu Genüge kennt. Das große Vorbild von Sean ist Ronaldo von Juventus Turin. Und was findet er an „CR7“ gut? „Seinen großen Willen, dass er viel trainiert und seine Freistöße“, erzählte Sean, der in Travemünde wohnt und beim VfB im defensiven Mittelfeld spielt. Es ist nicht sein erstes Sichtungsturnier. „Ich finde gut, dass man hier mit anderen Leuten zusammen spielt“, sagte das Talent und hofft wie seine Mitstreiter auf den Sprung in die Landesauswahl.
An der Seitenlinie beobachtete sein Vereinstrainer Steven Torge das Geschehen. „Das ist eine gute und gelungene Veranstaltung, weil die Teams gemischt werden und die Spieler sich so neu orientieren müssen. Sie spielen somit nicht im gewohnten Umfeld “, sagte der 28-Jährige, der eine eigene Talent-Akademie betreibt, und ergänzte: „Die Spieler können sich auf hohem Niveau messen.“ Die Bedingungen vor Ort bezeichnete er ebenfalls als erstklassig mit den zwei direkt nebeneinander liegenden Plätzen (Natur- und Kunstrasen). Wieder einmal hat das Berkenthiner Orga-Team um Jugendleiter Frank Hase und die D-Junioren-Trainer Timo Kramer und Andreas Tack eine gelungene Veranstaltung auf die Beine gestellt. Auch das Wetter spielte zur Freude aller Beteiligten mit.
Die gute Jugendarbeit des TSV Berkenthin hat sich längst herumgesprochen. So hat sich der Klub als zukünftiger Standort für das Stützungspunkttraining im Kreis Lauenburg beworben. Zuletzt trainierten die Talente auf der Anlage bei der Möllner SV, die die Kooperation aber gekündigt hat, weil die Plätze an der Wallstraße für den Eigenbedarf benötigt werden. „Berkenthin ist einer von drei Kandidaten“, bestätigte Stützpunkttrainer Bernd Todt.