Ratzeburg (pm). Ratzeburgs Klärwerksleiter Richard Schubert ist nach 36 Dienstjahren auf den Ratzeburger Klärwerken von Bürgermeister Rainer Voß in der Ruhestand verabschiedet worden. Voß dankte dem Abwassermeister für die hohe Zuverlässigkeit und Kompetenz, mit der er die Klärwerke durchweg havariefrei all die Jahre leitete. Besonders aber würdigte er die menschlich kollegiale Art, die Richard Schubert als Teamleiter oder im Umgang mit seinen Vorgesetzten stets auszeichnete.
Richard Schubert begann am 1. April 1983 seine Laufbahn im noch alten Ratzeburger Klärwerk in der Lübecker Straße nach einem Wechsel vom Klärwerk in Itzehoe. Klärwerksmeister Hans Hauschild führte ihn in den ersten Monaten in die gesamte Verfahrungstechnik und Abläufe ein und übergab dann die Leitung vollends in seine Hände. Es folgten nach eigenen Worten aufregende Berufsjahre, mit vielen prozesstechnischen Herausforderungen und Entwicklungen, auch kritischen Situationen, wie 1985 mit dem Brand der technischen Schaltwarte des alten Klärwerkes, und natürlich mit dem Neubau der Klärwerkes von 2003 bis 2005 in Buchholz. Wichtig war Richard Schubert dabei immer die Qualität der Arbeit und vor allem der kollegiale Umgang auf den Klärwerken, mithin ein Schwerpunkt seiner Leitungstätigkeit. Das ihm dieses durchweg gelang, zeigte die Wehmut vieler Kollegen, die sich von ihm freundschaftlich verabschiedeten. Entsprechend schwer fiel es Schubert auch, sich an den Gedanken des nun kommenden Ruhestandes zu gewöhnen, Etwas so „Endgültiges“, wie er es ausdrückte.
Richard Schubert übergibt nun ein hervorragend funktionierendes Klärwerk und ein ebenso hochmotiviertes Team in die Hände seines Nachfolgers Alexander Urban, der seit Oktober 2018 im städtischen Klärwerk tätig ist und vom scheidenden Klärwerksleiter in den vergangenen Wochen in die Verfahrenstechnik eingeführt wurde. Diese zeigt sich heute auf dem neuesten Stand der Technik und deutlich komplexer und automatisierter als vor 36 Jahren. Schubert wird seinem Beruf und seiner Berufung allerdings auch nach dem Ausscheiden verbunden bleiben, wie er verriet. „Ich bin schon eingeladen worden von der Runde ehemaliger Klärwerksleiter in der Region und soll in diesem Jahre eine Führung auf unserem Klärwerk organisieren“, sagte Richard Schubert. Dies dürfte ihm kaum schwerfallen.
Ratzeburgs Klärwerksleiter Richard Schubert im Interview
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag auf dem Ratzeburger Klärwerk?
Ehrlich gesagt nur bruchstückhaft. Also zum Beispiel ein Gespräch mit dem Amtsinhaber Hans Hauschild, eine Vorstellungsrunde bei allen Klärwerksmitarbeitern, einen Rundgang über den für mich neuen Arbeitsplatz in Anwesenheit von Stadtbauamtmann Achim Biehlig.
Was hat sich im Laufe ihrer Dienstzeit im Klärwerksbetrieb am meisten verändert?
Die Anforderungen an die Reinigungsleistungen der Kläranlage verbunden mit dem Einzug völlig neuer Automatisierungs- und Analysetechniken und der EDV sowie die enorme Zunahme an verwaltungstechnischen Aufgaben.
Was war Ihre größte Herausforderung?
Zum einen natürlich der Neubau der Kläranlage in Buchholz und die Übergangsphase der Außerbetriebnahme des alten bei gleichzeitiger Inbetriebnahme des neuen Klärwerkes. Aber auch der Anspruch, ein möglichst gutes, kollegiales und zufriedenes Team um mich zu haben.
Was haben Sie in an Ihrer Arbeit am meisten geschätzt, was werden sie am meisten vermissen?
Den abwechslungsreichen, nie langweiligen Job, die Herausforderung, Lösung auch in schwierigen Momenten zu finden und den fast immer angenehmen, menschlichen Umgang unter Kollegen im Team und mit den Vorgesetzten. Diese Punkte werde ich wohl am meisten vermissen.
Haben wünschen Sie Ihrem Nachfolger?
Ich wünsche meinem Nachfolger und Kollegen Alexander Urban viel Glück für die anstehenden Herausforderungen zum Wohle des Gewässerschutzes und ein „glückliches Händchen“ bei der Personalführung.