Von Andreas Anders
Am morgigen Sonntag (31. März) ist Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Ratzeburg. Gestern (30. März) wurde unter dem Titel „Stadt-Gespräch“ ein Flugblatt an mehrere tausend Ratzeburger Haushalte verteilt, dessen Inhalt einen der Kandidaten massiv angreift.
Viele Ratzeburger dürften dieses vierseitige Flugblatt inzwischen aus ihrem Briefkasten gefischt haben. Viele der Wahlberechtigten dürfte der Inhalt zudem vor ein Dilemma stellen. Sollen sie den Kandidaten, den sie bislang unterstützt haben, morgen wählen? Denn es sind harte Vorwürfe und sicher keine Kavaliersdelikte, die in einem Interview des Flugblatts zu lesen sind. Vorwürfe, die eigentlich bis zur Wahl geklärt werden müssten. Ein Vorhaben, das bis morgen kaum gelingen kann. Eine lückenlose Aufklärung unter journalistischer Sorgfaltspflicht ist in dieser Kürze der Zeit nicht realisierbar. Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage, warum für das Flugblatt erst zwei Tage vor der Stichwahl erscheint?
Egal aus welchen Blickwinkel man das Flugblatt betrachtet, der Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die Ratzeburger Wähler, die morgen aufgerufen sind, ihr Kreuzchen hinter einem der Kandidaten zu machen, sind auf jeden Fall nicht zu beneiden.