Mölln (pm). Über Künstliche Intelligenz (KI) und die offene Gesellschaft diskutieren am Donnerstag, 28. März, im Stadthauptmannshof der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski (Rio de Janeiro), Computer Bild-Chefredakteur Dirk Kuchel (Hamburg) und Konstantin von Notz, Digital-Experte von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. Der Kulturtalk beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
KI findet sich heute schon nahezu in allen Lebensbereichen wieder. Industrie, Dienstleister, der Staat, und wir – die wir jeden Tag zum Smartphone greifen oder zu Hause „Alexa“ einschalten – nutzen sie. Ein Ende dieser technischen Entwicklung ist nicht absehbar. Im Gegenteil: Die Automatisierung schreitet voran. Was bedeutet das für unser Zusammenleben? Wird der Mensch der Zukunft gläsern und unselbständig? Oder gelingt uns der Spagat zwischen Selbstbestimmung und Techniknutzung? Wollen wir wirklich alles den Maschinen überlassen?
Antworten aus unterschiedlichen Perspektiven gibt das Trio auf dem Podium. Computer Bild-Chefredakteur Kuchel schlägt sich von Berufs wegen mit den vielfältigen Möglichkeiten von KI und deren Weiterentwicklung herum. Alles, was da ist und wird, muss von seinen Mitarbeitern getestet und den Lesern vorgestellt werden. Das erwartet das Publikum, das ist der Anspruch an sich selbst – sozusagen die DNA des Blattes.
Der Bundestagabgeordnete von Notz ist Fachmann, wenn es um den ordnungspolitischen Rahmen für die Digitalisierung geht. Stichwort Datenschutz. Als Parlamentarier gehört es zu seinen Aufgaben, einerseits Fortschritt zu ermöglichen und andererseits einen ordnungspolitischen Rahmen zu entwerfen. Dinge, die aus dem Ruder laufen, gilt es wieder einzufangen. Ein plastisches Beispiel gefällig? Drohnen sind ohne Frage eine tolle Erfindung. Wenn sie jedoch Starts und Landungen ziviler Flugzeuge gefährden, muss jemand wie von Notz darüber nachdenken, wie das ausgeschlossen werden kann.
Das Kulturtalk-Trio komplett macht der Medienwissenschaftler Simanowski. Sein Hauptaugenmerk hat der Forscher zuletzt auf die massenhafte Nutzung von Smartphone, Tablet und Co. gelegt. Es wird gedaddelt, gechattet, gestreamt und geklickt, aber kaum jemand macht sich ernsthaft darüber Gedanken, was hinter der Nutzeroberfläche geschieht, so seine Kernthese.
Zeitgleich zum Kulturtalk wird im Stadthauptmannshof die Ausstellung „Wohl und Wehe der Künstlichen Intelligenz“ eröffnet. Die Künstler Christiane Leptien (Geesthacht) und Jürgen L. Neumann (Büchen) zeigen dort bis zum 14. Juni ihre Werke. Zu sehen sind Bilder in Öl. Neumann präsentiert zudem ausgesägte Holzreliefs und Farbzeichnungen.
Reservierung für den Kulturtalk ist erwünscht unter der Telefonnummer 04542/87000 oder per Email an info@stiftung-herzogtum.de.