Ratzeburg (pm). In familiärer Atmosphäre wurde vergangene Woche das altpersische Neujahrsfest „Nouruz“ im Ratzeburger Café Lydia begangen. An zwei Tagen folgten rund 200 Gäste der Einladung von Flüchtlingskoordinatorin Esmat Shirazi, die mit einem internationalen Team von engagierten Helferinnen und Helfern, die Festtage einmal mehr in Ratzeburg organisiert hatte. Persische Spezialitäten wurden als Mittagstisch geboten, ebenso wie allerlei Landestypisches zum Probieren.
Auch die traditionelle Festtafel, die „Sofreye Haft Sin“, die mit sieben Dingen beginnend mit einem „S“ geschmückt wird, wie Weizen oder Linsen als das gekeimte Grün (Sabzi), Apfel (Sib), Essig (Serkeh), Knoblauch (Sir), Gewürzsumach (Somagh), eine Süßspeise (Samanu) oder Mehlbeeren (Senjed), gab es zu bewundern. Ein iranisches Trio begleitete das festliche Miteinander mit traditioneller Musik, die immer wieder auch Passanten von der Straße ins Café Lydia lockte. Über „Nouruz“ informierte zudem ein Infostand mit Schautafeln auf dem Marktplatz. Bei einem Glas heißem Tee wurde über die weitumspannende Tradition dieses Festes, welches den Frühling willkommen heißt und auch außerhalb des Irans in vielen benachbarten Kulturen gefeiert wird, erzählt und auf das Angebot im Café Lydia aufmerksam gemacht.
„Für Menschen aus der Region rund um Persien ist „Nouruz“ von großer Bedeutung und immer auch mit einladender Gastfreundschaft verbunden. Viele Geflüchtete, die aus dieser Region stammen, freuen sich jedes Jahr wieder, dass wir hier in Ratzeburg dieses Fest gemeinsam begehen und auch viele Einheimische dabei sind“, sagte Esmat Shirazi, die sich insbesondere für die Unterstützung durch das Café Lydia und die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See bedankte.
Begleitausschussvorsitzende Gesine Biller zeigte sich einmal mehr begeistert, wie viele Menschen sich im Rahmen eines sogenannten Kleinprojektes zusammenbringen lassen: „Unsere Förderung von Kleinprojekten ermöglicht auch Einzelpersonen und Gruppen ohne Vereinsbindung, von unseren Projektmitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ zu profitieren. Bis zu 500 Euro können so für solch wunderbare Ideen wie dieses Begegnungsfest oder auch für demokratiestärkende Aktionen in einem einfachen Antragsverfahren bereit gestellt werden.“