Wentorf bei Hamburg (pm). Der Umbau zum naturnahen Wald im Stiftungsland Lohe geht in die nächste Runde. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein rückt ab Montag, 4. März, wieder mit Motorsägen und einem Harvester auf den ehemaligen Standortübungsplatz Wentorfer Lohe zwischen Hamburg und Sachsenwald an. Das Ziel: In verschiedenen Waldbesreichen sollen Nadelholzbestände behutsam durchforstet werden. Einerseits werden damit die Sturmschäden des vergangenen Jahres aufgearbeitet. Andererseits werden durch die Entnahme von Fichten, Lärchen und Douglasien die bereits vorhandenen Laubbäume begünstigt. Damit wird langfristig die natürliche Entwicklung zu einem Naturwald mit standortgerechten Gehölzen angeschoben.
Von der dreitägigen Durchforstung profitieren Eberesche, Hasel, Stieleiche, Hainbuche, Bergahorn und Schwarzerle. Sie können künftig unter dem aufgelichtetem Schirm der Nadelbäume besser keimen. Reit- und Wanderwege können aus Sicherheitsgründen kurzfristig gesperrt werden.
Im Gegensatz zum Gehölzschnitt und zur Knickpflege, die generell bis zum 1. März abgeschlossen sein müssen, dürfen Bäume im Wald gemäß Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig gefällt werden, sofern sich keine Lebensstätten wild lebender Tierarten darin befinden und Rücksicht auf die Brutvögel in der Umgebung genommen wird.
Für Fragen rund um den Holzeinschlag steht die Försterin Christiane Kerstan unter der Rufnummer 0176-72696055, von der Firma Silvaconcept (sie betreut die Wälder der Stiftung Naturschutz) gerne zur Verfügung.
Vor sieben Jahren hat die Stiftung Naturschutz zusammen mit den angrenzenden Gemeinden, interessierten Bürgern und Nutzern der Wentorfer Lohe ein Entwicklungskonzept zur künftigen Nutzung und naturschutzfachlichen Entwicklung des 237 Hektar großen ehemaligen Militärgeländes nach einjähriger Diskussion verabschiedet. Thema war dabei auch die Entwicklung der rund 130 Hektar großen Waldflächen. Einig waren sich Bürger und Experten, dass auf dem Weg zu einem naturnahen Wald in der Lohe die standortfremden Nadelholzbestände zugunsten von Laubmischwäldern verkleinert werden müssen.
Seit November 2011 ist die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein Eigentümerin der Lohe. Als Teil des so genannten Nationalen Naturerbes ist Areal von besonderer Bedeutung für den Naturschutz. Die Lohe ist im Ballungsraum Hamburg aber auch ein beliebtes Naherholungsgebiet.