Nusse (pm). Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Nusse am 1. Februar 2019 konnte Wehrführer Alexander Vogt den Kameraden, Gästen und Fördermitgliedern unter musikalischer Begleitung des Feuerwehrmusikzuges Nusse-Ritzerau im vollbesetzten Schützenheim Nusse verkünden, dass die Gemeindevertretung die Anschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeuges (LF 10) beschlossen hat. Dieses wird voraussichtlich 2021 das 30 Jahre alte LF 8 – das inzwischen dienstälteste Löschgruppenfahrzeug des Amtes Sandesneben-Nusse – ersetzen. Der aktuelle Feuerwehrbedarfsplan für Nusse hatte eine Neubeschaffung empfohlen, um den veränderten und erweiterten Anforderungen der Einsätze in der gewachsenen Gemeinde gerechter zu werden. Zwar schätzen die Feuerwehrkameraden das gutgepflegte alte Fahrzeug, die Freude über das neue LF war ihnen jedoch deutlich anzumerken.
Die Einsatzzahlen des vergangenen Jahres verdeutlichen die Dringlichkeit einer modernen Ausstattung: 105 mal rückten die Feuerwehr und First Responder aus Nusse im Jahre 2018 bei Tag und Nacht aus, leisteten Technische Hilfe und löschten dreizehn Brände.
Wehrführer Vogt freute sich, dass 2018 drei neue Kameraden eingetreten sind und sich damit der Trend der vergangenen beiden Jahre fortsetzte. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass die Freiwillige Feuerwehr Nusse weiterhin Mitglieder suche und jedem interessierten und engagierten Bürger offen stehe. Nur so bleibe gewährleistet, dass auch weiterhin alle Aufgaben bewältigt werden können – Tag und Nacht.
Wurde Nusse bei der Planung des Rettungsdienstes „vergessen“?
Sowohl Bürgermeister Lars Wunsch als auch Vogt gingen in Ihren Reden aber auch auf die noch immer unzureichende rettungsdienstliche Versorgung des Nusser Gebietes und der umliegenden Gemeinden ein. Ein Thema, das bereits in den vergangenen Jahren immer stärker in den Vordergrund rückte, und bei dem keine grundlegende Besserung absehbar ist. Zwar leiste der Rettungsdienst sehr gute Arbeit, und die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr funktioniere sehr gut. Aber nach wie vor ist die Überschreitung der vorgeschriebenen Hilfsfrist eher Regel als Ausnahme: In Nusse kam der Rettungsdienst aufgrund der Entfernung der Rettungswachen in 84 % der Anforderungen später, als es gesetzlich festgelegt ist. Vogt bezeichnete diesen Zustand als eine von den Verantwortlichen „bereits akzeptierte Hilfsfristüberschreitung“. Ein alarmierender Zustand, der im schlimmsten Fall für den Hilfesuchenden lebensbedrohlich sein kann. Die First Responder, Mitglieder der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren mit einer erweiterten Ersthelferausbildung, werden daher schon seit Jahren immer öfter durch die Leitstelle zusätzlich zum Rettungsdienst alarmiert. Hierdurch werden zwar oft wichtige Minuten gewonnen, eine Lösung des Problems sei dieses aber keineswegs – schließlich sind die ehrenamtlichen First Responder schon aus beruflichen Gründen nicht ständig und planbar verfügbar. Hinsichtlich eines extern erstellten Gutachtens über die künftigen Standorte der Rettungswachen äußerte Vogt sein Unverständnis, dass die vor Ort beteiligten Ersthelfer und Feuerwehren in keiner Weise an den Planungen beteiligt wurden. Weder wurden sie zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen befragt, noch im Nachhinein über das Ergebnis des Gutachtens direkt informiert. Dieses sei schon daher enttäuschend, weil Feuerwehren und Bürgermeister in den vergangenen Jahren wiederholt das Gespräch mit den Planern und politisch Verantwortlichen gesucht hätten. Ob die Verlegung der Rettungswache in Mölln wirklich eine schnellere Versorgung der Bürger im Raum Nusse mit sich bringt, bleibe daher abzuwarten.
Personalia
Beförderung zum Feuerwehrmann/-frau mit Übernahme in die Einsatzabteilung:
Jessika Köhn, Jörg Schöning, Andreas Weissert-von Ellm.
Beförderung zum Oberfeuerwehrmann/-frau:
Roland Biewald, Bengt Böttcher, Marcel Krüger, Nadine Mai, Lothar Schultz.
Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann:
Marc Ebel, Andre Lange.
Beförderung zum Hauptlöschmeister (2 Sterne):
Sven Wunsch
Es wurden folgende Kameraden für ihren Einsatz geehrt:
Für 20-jährige aktive Mitgliedschaft: Thomas Müller, Jörg Schleese, Sebastian Speth.
Das silberne Brandschutzehrenzeichen des Landes Schleswig-Holstein für 25 Jahre aktiver Dienstzeit erhielten: Andreas Müller, Jürgen Lachmann, Eike Pehmöller-Siemers, Andreas Ulrich.
Die „altgedienten“ Kameraden Hermann Siemers und Helmut Vogt traten in die Ehrenabteilung über.
Zum stellvertretenden Gruppenführer wurde Marc Ebel gewählt