Herzogtum Lauenburg (pm). Die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg hat im Januar zugenommen und beträgt jetzt 5.105. Dies sind 372 mehr als im Vormonat.
In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber Dezember um 0,4 Prozentpunkte gestiegen und liegt jetzt bei 4,9 Prozent. Obwohl in diesem Monat deutlich mehr Menschen ohne Beschäftigung sind als im Vormonat, ist dies die niedrigste Arbeitslosenquote in einem Monat Januar im Kreis Herzogtum Lauenburg seit Erhebung der Arbeitslosendaten auf Kreisebene 1997.
Vor einem Jahr waren im Januar noch 5.573 Menschen und damit 468 mehr arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,4 Prozent. „Zum Jahreswechsel registrieren wir regelmäßig einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dabei kommen verschiedene saisonale Faktoren zusammen. Viele befristete Arbeitsverträge enden typischerweise zum Jahresende ebenso wie Kündigungsfristen zum Quartalsende auslaufen. Darüber hinaus haben im Januar zahlreiche junge Menschen ihre Lehre abgeschlossen, sei es im Zuge ihrer regulären dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit oder im Rahmen einer Verkürzung der Ausbildung. Sie sind deshalb jetzt auf der Suche nach ihrem ersten regulären Job“, sagt Dr. Heike Grote-Seifert, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Hinzu kommen Arbeitnehmer aus witterungsabhängigen Branchen, wie zum Beispiel aus dem Baugewerbe oder dem Garten- und Landschaftsbau, die sich vorübergehend arbeitslos melden.“
Das Plus liegt mit 372 arbeitslosen Menschen mehr zum Vormonat über dem Anstieg des vergangenen Jahres (seinerzeit plus 273), ist aber der drittniedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Im Durchschnitt stieg die Arbeitslosigkeit in diesem Zeitraum zum Jahreswechsel um 468 arbeitslose Menschen, den Höchstwert mit einem Plus zum Vormonat von 644 gab es im Januar 2011. „Die weiter kräftige Konjunktur und der zwar kalte, aber doch fast schneefreie Winter haben zu dem eher moderaten saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar geführt“, so die Agenturchefin.
Die Unternehmen im Kreis Herzogtum Lauenburg haben dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Januar insgesamt 1.335 sozialversicherungspflichtige Stellen als vakant gemeldet. Das sind 19 (minus 1,4 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 182 mehr (plus 15,8 Prozent) als im Januar vergangenen Jahres. Die meisten neuen Mitarbeiter werden derzeit im Bereich Handel, Gesundheits- und Sozialwesen und der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Unterbeschäftigung
Von den derzeit 5.105 arbeitslosen Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg sind 473 Schutzsuchende, 16 mehr als im Vormonat. Insgesamt werden von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg aktuell 1.161 geflüchtete Menschen betreut. Der Großteil von ihnen besucht aber einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters und gilt damit nicht als arbeitslos.
Nicht als arbeitslos gezählt werden auch Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht. „Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind“, erläutert die Agenturchefin: „Auch diese Zahl ist gegenüber dem Vorjahr gesunken und liegt aktuell im Kreis Herzogtum Lauenburg bei 7.000. Dies sind 527 oder 7,0 Prozent weniger als im Januar des vergangenen Jahres.“
Ausbildungsmarkt: Jetzt mit den Halbjahreszeugnissen durchstarten
„Die Unternehmen sind bereits intensiv auf der Suche nach Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn im kommenden Herbst. Aktuell über 700 gemeldete Ausbildungsstellen belegen, dass viele Betriebe bereits mit der Nachwuchsgewinnung begonnen haben“, erklärt Grote-Seifert. Für die Schüler der Abgangsklassen sollten deshalb die gerade erhaltenen Halbjahreszeugnisse Anlass sein, sich spätestens jetzt intensiv mit ihrer Berufs- oder Studienwahl zu beschäftigen und mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu beginnen. „Damit die jungen Leute nach dem Verlassen der Schule nicht ohne Perspektive dastehen, unterstützen unsere Berufsberater sie und helfen bei der Studien- oder Berufswahl und der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz. Allerdings sollten die angehenden Schulabgänger jetzt zu uns kommen“, erklärt Ulrike Schelle, Leiterin der Berufsberatung in der Arbeitsagentur.
„Die Jugendlichen, die zum Sommer die Schule verlassen, haben grundsätzlich gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz“, so Schelle weiter. Jedoch sei es immer noch so, dass sich viele Jugendliche zu spät um ihre Berufswahl und Ausbildungssuche kümmern. “Spätestens der Erhalt der Halbjahresschulzeugnisse muss jetzt das Startsignal sein, sich damit auseinander zu setzen, was nach der Schule kommen soll. Wer sich noch nicht gekümmert hat, sollte jetzt einen Termin mit dem Berufsberater vereinbaren. Und wenn schon ein konkreter Wunsch nach einer Ausbildung da ist – wir helfen bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsbetrieb“, erklärt die Leiterin der Berufsberatung.
Die Zeit bis zum Beratungsgespräch können die Jugendlichen zur ersten Eigenrecherche und Selbstinformation nutzen, rät Schelle. Im Internet gibt es hierzu verschiedenste Angebote der Bundesagentur für Arbeit. Auf der Seite www.dasbringtmichweiter.de/jugendliche finden sich zahlreiche Informationen und hilfreiche Links – je nachdem, ob man sich zum Thema Ausbildung oder Studium informieren möchte.
Termine in der Berufsberatung könnten Jugendliche im Rahmen der regelmäßigen Schulbesuche persönlich absprechen. Oder sie nutzen für die Terminvereinbarung einen dieser Wege: per Mail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de, telefonisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 4 5555 00 oder online unter www.arbeitsagentur.de/eservices => Termin zur Berufsberatung vereinbaren.