Berkenthin (pm). Die Vertreter der Gemeinde Berkenthin trafen sich auf Einladung von Bürgermeister Michael Grönheim am vergangenen Sonnabend zu einem Workshop, um die Entwicklung des Zentralortes in den Fokus zu nehmen. Moderiert wurde der Workshop vom Institut ‚Raum & Energie‘ aus Wedel. Ebenfalls anwesend war Kreisplaner Michael Birgel. Der Fachbereichsleiter für Regionalentwicklung, Umwelt und Bauen erläuterte den Mitgliedern der Gemeindevertretung Ziele und Inhalte des im Entwurf vorliegenden Landesentwicklungsplanes (LEP) sowie die Verantwortung des Zentralortes für seine Umlandgemeinden im Nahbereich Berkenthin.
Zunächst startete der Workshop mit einer Bilanz für das abgelaufene Jahr 2018. Diese fiel nach einhelliger Meinung der Gemeindevertretung sehr positiv aus. So konnten die neue Sport- und Mehrzweckhalle an der Stecknitz-Schule in Betrieb genommen, die Berkenthiner Polizeistation nach Aufstockung auf fünf Beamte moderne Räumlichkeiten im ehemaligen Kreissparkassengebäude beziehen und nahezu alle Grundstücke des Gewerbegebietes vermarktet werden. Außerdem hat die Gemeinde mit der Erschließung des Wohnbaugebietes Am Bahndamm begonnen, das nächste Wohnbaugebiet im Bereich der Friedenstraße auf den Weg gebracht sowie einen Erschließungsvertrag mit einem privaten Investor zur Schaffung von Wohngebäuden abschließen können. Daneben hat die Gemeinde die Planung eines weiteren Kindergartens sowie die Neubauplanung eines Feuerwehrhauses beauftragt. Die Kirchengemeinde hat zum Sommer ihre Tagespflegestation als zweite Einrichtung im Ort in Betrieb genommen und die Gemeinde war zusammen mit der Kirchengemeinde und Willkommenskultur Veranstalter einer überregionalen Demonstration gegen Rassismus und Ausgrenzung unter dem Motto „Wir sind nicht still“ die von rund 1.000 Teilnehmern besucht wurde. Auch ein erfolgreiches Stecknitz-Fest konnte im Rahmen des Kultursommers am Kanal ausgerichtet und gefeiert werden. Weiter wurde Teile der Ortsdurchfahrt erneuert und die Wasserleitungen vom Wasserbeschaffungsverband Kastorf saniert.
Im Kern des Workshops standen vor allem die Ausrichtung des Zentralortes und die künftige Gestaltung der Infrastruktur. Die Mitglieder der Gemeindevertretung diskutierten über die Ausweisung von Wohnflächen durch eine bauliche Innenverdichtung im Ortskern, Nutzung von Baulücken sowie die Ausweisung von Bauflächen für Mietwohnungen, Kleinwohnungen und altersgerechtes Wohnen. Auch standen Themen wie die innerörtliche Verkehrsführung, Mobilität, Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und in diesem Zusammenhang auch gesellschaftliche Veränderungen im Fokus des gemeinsamen Austausches.
Zunächst wurde der Frage nachgegangen, wie Berkenthin in den nächsten Jahren mittel- und langfristig wachsen will. Danach wollen die Berkenthiner nicht nur für den örtlichen, sondern aus dem Blickwinkel des ländlichen Zentralortes auch proaktiv für den überörtlichen Bedarf Wohnbauflächen und die notwendige Infrastruktur dazu schaffen. In diesem Zusammenhang soll innerhalb des Amtes auch die Kooperation zu den Nachbargemeinden, aber auch zur Gemeinde Kastorf bei der Ausweisung von Gewerbeflächen gesucht werden. Als zentrales Ziel und Aufgabe sieht die Gemeinde ferner die Schaffung eines Ärztehauses, um die Versorgung am Standort in Berkenthin langfristig sichern und ausbauen zu können. Zur Konkretisierung dieses Projekts und der Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen soll ein weiterer Workshop genutzt werden. Hier sollen auch der Umgang mit ehemals landwirtschaftlicher Bausubstanz, touristische Maßnahmen sowie nach Auszug der Feuerwehr die Nachnutzung des dann ehemaligen Feuerwehrhauses „Am Schart“ thematisiert werden.