Brüssel (pm). Die Europäische Union und die UNESCO wollen die Verbindungen zwischen Jugendlichen und dem europäischen Kulturerbe stärken. Sie starten dazu ein Projekt, das voraussichtlich im Januar 2019 beginnen wird. Ziel ist es, das immaterielle Kulturerbe – beispielsweise Musik, Tanz, Brauchtum, Feste oder traditionelle Handwerkstechniken – in den Unterricht zu bringen.
Die Genossenschaften in Deutschland, Yoga in Indien oder die Rumba aus Kuba – sie alle gehören zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Immaterielles Kulturerbe bezeichnet lebendige, über Generationen weitergegebene Traditionen und Praktiken, die einer Gemeinschaft ein Gefühl der Identität und der Kontinuität vermitteln, sich aber auch stetig weiterentwickeln.
Die Projektpartner werden eine Reihe von Orientierungsmaterialien entwickeln, um Lehrer bei der Integration des immateriellen kulturellen Erbes in die Lehrpläne und außerschulischen Aktivitäten zu unterstützen. Die UNESCO wird dazu auch Trainingsworkshops für Schulen organisieren.
Der für Bildung, Kultur, Jugend und Sport zuständige EU-Kommissar Tibor Navracsics sagte: „Da wir uns dem Ende des Europäischen Jahres des Kulturerbes nähern, freue ich mich, dass wir uns mit der UNESCO zusammenschließen, um jungen Menschen die aktive Auseinandersetzung mit dem europäischen Kulturerbe zu ermöglichen. Sie sind die Hüter des europäischen Erbes, und ihre Rolle ist von entscheidender Bedeutung.“
Das gemeinsame Projekt konzentriert sich auf den Beitrag des Kulturerbes zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen und auf die Förderung einer integrativen und nachhaltigen Zukunft für Europa. Es trägt zu zwei der zehn von der Europäischen Kommission für das Kulturerbe-Jahr entwickelten europäischen Initiativen bei: Kulturelles Erbe an Schulen und Jugend für Kulturerbe.