Lübeck (pm). Die Stadtwerke Lübeck GmbH und die HanseWerk AG wollen künftig im Wirtschaftsraum Lübeck noch enger kooperieren und streben hierfür einen neuen, regional ausgerichteten Netzverbund mit dem Namen TraveNetz an. Dies gaben beide Unternehmen am 14. Dezember 2018 bekannt.
„Bedingt durch die enge Nachbarschaft und die bereits bestehende, vertrauensvolle Zusammenarbeit haben wir im Wirtschaftsraum Lübeck eine einmalige Konstellation, die es uns ermöglicht, gemeinsam und ohne Kirchturmdenken für die Menschen und Unternehmen die Herausforderungen der Energiewende günstiger, einfacher und sicherer zu gestalten. Wir verbinden das Beste aus zwei Welten“, betonen Matthias Boxberger, Vorstand der HanseWerk AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Schleswig-Holstein Netz AG, und Jürgen Schäffner, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck GmbH, übereinstimmend.
Die angestrebte Kooperation sieht vor, dass die HanseWerk-Gruppe bzw. ihre Tochtergesellschaften Schleswig-Holstein Netz AG und HanseGas GmbH die Netze in rund 100 Lübecker Umlandgemeinden in die heutige Netz Lübeck GmbH einbringen. Die so gebildete erweiterte Gesellschaft soll als TraveNetz in der Region tätig werden. An ihr würden die Stadtwerke Lübeck GmbH mit 74,9 und die Schleswig-Holstein Netz AG mit 25,1 Prozent beteiligt sein. „Mit dieser Aufstellung bekräftigen wir die kommunale Ausrichtung unseres Netzverbundes“, unterstreicht Dr. Jens Meier, Geschäftsführer der Netz Lübeck GmbH und designierter Geschäftsführer der TraveNetz GmbH.
Mit ihren dann rund 500 Mitarbeitern und ihren starken Gesellschaftern würde die TraveNetz sowohl über ein zukunftsfähiges Know-how als auch über Finanzkraft und Regionalität verfügen. So kann das Unternehmen die vielfältigen Aufgaben zum Beispiel bei den Themen Elektromobilität, der Einbindung Erneuerbarer Energien und der Digitalisierung der Stromnetze speziell für die Region vorantreiben, so Boxberger und Schäffner.
„Die TraveNetz kann der zentrale Infrastrukturdienstleister für den Wirtschaftsraum werden, der die Zukunftsgestaltung im Hinblick auf intelligente Stromnetze und Smart-City-Technologien ebenso beherrscht wie den klassischen Netzbetrieb. Das Unternehmen soll die Nähe zu den Menschen in der Region mit Stärke und Erfahrung vor Ort und der Leistungsfähigkeit der Muttergesellschaften verbinden“, betont Dr. Meier.
Die TraveNetz werde den Menschen in der Region entsprechend nicht nur die höchstmögliche Versorgungssicherheit bieten, sondern auch die Garantie, von den technischen Entwicklungen des größten deutschen Netzbetreiberverbundes und der regionalen Nähe und Verbundenheit zu den Kommunen zu profitieren.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TraveNetz leben genau dort, wo wir die Netze betreiben – in Lübeck und der unmittelbaren Umgebung. Diese unmittelbare Nachbarschaft und unsere Verbundenheit zu den Menschen und Unternehmen in der Region sichern im Verbund der TraveNetz die größtmögliche Wertschöpfung vor Ort“, unterstreichen Boxberger und Schäffner.
Auf dem Weg zur Schaffung des angestrebten Netzverbundes sind beide Unternehmen von ihren Gremien beauftragt, eine detaillierte Planung auszuarbeiten, die alle Fragestellungen zur Schaffung eines regionalen Netzverbundes in der TraveNetz berücksichtigt. Die Bildung des Netzverbundes ist vorbehaltlich der hierfür notwendigen Behörden- und Gremienbeschlüsse für 2020 vorgesehen.