Mölln (pm). In Schleswig-Holstein soll die Videosprechstunde CGM ELVI flächendeckend
Pflegeheime mit Ärzten vernetzen. Im Praxisnetz Herzogtum Lauenburg (PNHL) startet nun die Pilotphase für den landesweiten Roll-Out. Mehr Sicherheit, aber auch eine Entlastung im Alltag für Patienten und Personal – Darauf hoffen die Pflegeheime, die in einem neuen Projekt per Videosprechstunde mit Arztpraxen kommunizieren.
Zunächst sind vier Pflegeeinrichtungen und drei Allgemeinmediziner an dem Projekt beteiligt. Nach der Pilotphase im Herzogtum Lauenburg soll die Videosprechstunde 2019 flächendeckend in Pflegeheimen in Schleswig-Holstein zum Einsatz kommen. Künftig können die Projektpartner im Herzogtum Lauenburg die Behandlung und Betreuung der Patienten mit der Videosprechstunde CGM ELVI ergänzen. Eingeschränkt mobile Patienten müssen so den beschwerlichen Weg in die Praxis seltener antreten. Außerdem entfallen viele begleitete Arztbesuche, die das Pflegepersonal besonders stark beanspruchen.
Die teilnehmenden Ärzte profitieren ihrerseits durch eine engere, zeitsparende Betreuung der Patienten und weniger Wegstrecken. „Der persönliche Kontakt zwischen Arzt und Patient bleibt dabei aber stets das Maß der Dinge, vor allem für Diagnosen“, betont Dr. Ulrich Berghof, Allgemeinmediziner aus Mölln und einer der drei teilnehmen Ärzte. Dass dieses Konzept erfolgreich sein kann beweist ein vergleichbares Projekt in Westfalen-Lippe. Seit 2016 wurden dort zwischen neun Pflegeheimen und elf Arztpraxen schon mehr als 1.000 ELVI-Videosprechstunden durchgeführt.
Wie in Westfalen-Lippe war anfänglich auch im Herzogtum Lauenburg die Internetqualität im
ländlichen Raum ein Problem. Die mancherorts schlechte Internetanbindung verzögerte den Start des Projekts. Mehrere Pflegeheime mussten zunächst WLAN anschaffen. „Vier Heime haben diese Hürden jetzt aber genommen und der ersten Videosprechstunde steht nichts mehr im Weg“, erklärt Dr. Berghof. „Wir freuen uns, dass es losgehen kann!“