Geesthacht (pm). Das Geesthachter Ratsmitglied Sven Minge (43) sieht im Leipziger Urteil vom 27. November zur A20, welches wohl eine Verzögerung durch Planungsfehler von mindestens drei bis vier Jahren vorsieht, die Chance für eine Fortsetzung der Planung zur A21. Im Zusammenhang mit der geplanten Ortsumgehung Geesthacht gab es wohl Stimmen einiger Bürgermeister im Umland, dass ein Verkehrsabfluss nur darin gesehen wird, wenn ein nachhaltiges Verkehrskonzept besteht. Dazu gehöre der Ausbau der B404 zur A21 bis nach Niedersachsen. „Verkehrsminister Buchholz sollte die Prioritäten jetzt neu ordnen“, meint Minge.
„Auch wenn in Schleswig-Holstein die Fehmarn-Belt-Querung, Rader-Hochbrücke und Nord-Ostsee-Kanal eine gewisse Priorität genießen, so darf die Metropolregion im Osten von Hamburg nicht ausgeblendet werden,“ sagt Minge.
Die mittlerweile bekannte Pro-A21-Initiative – bestehend aus den Industrie- und Handelskammern zu Braunschweig, Lübeck und Lüneburg-Wolfsburg sowie der Handelskammer Hamburg, dem ADAC und dem Nordland-Autobahn-Verein (NAV) – fordert seit Jahren die zeitnahe Freigabe der Planungsmittel und die Aufnahme der Planungen für die Fortführung einer vierspurigen A21 Richtung Süden.
Die Weiterführung der A21 als Ostumfahrung Hamburg ist tatsächlich im „weiteren“ Bedarf im Verkehrswegeplan enthalten. „Die Strecke ist allerdings bisher nicht als vordringlich eingestuft, vor dem Hintergrund der Planungsverzögerungen zur A20 wäre nun eine Neubewertung sinnvoll“, meint Minge.
Nach derzeitigem Kenntnisstand von Minge, wird im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung der Staustufe in Geesthacht, die Elbbrücke keine Erneuerung erfahren. Da vermutlich die Fundamente für eine Autobahnbrückenüberführung nicht geeignet sind, ist nach den vorläufigen Planungen eine leichte Versetzung Richtung Westen erkennbar.
„Zuletzt wäre eine Staustufensanierung – gekoppelt mit einem Laufwasserkraftwerk und einem Brückenausbau – wahrscheinlich die sinnvollste und kostengünstigste Variante. Durch die unterschiedlichen Planungsziele der Behörden, ist dieses leider nicht ansatzweise erkennbar“, bedauert Minge. „Hier könnte Minister Buchholz persönlich Einfluss nehmen“, meint Minge abschließend.